Apple erwägt Wechsel zu Intel-Chips
Apple Computer erwägt laut "Wall Street Journal", in seine Computer künftig Chips von Intel einzubauen und damit dem bisherigen Lieferanten IBM den Rücken zu kehren.
Apple werde sich voraussichtlich für einen Wechsel zu Intel entscheiden, schrieb das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf zwei Firmenchefs der Branche, die über aktuelle Gespräche zwischen den Unternehmen informiert seien.
Laut "Wall Street Journal" könnte Apple-Chef Steve Jobs den Schwenk Richtung Intel bereits in Kürze ankündigen, beispielsweise auf der weltweiten Entwicklerkonferenz von Apple am 6. Juni.
Keines der beteiligten Unternehmen bestätigte jedoch den Bericht. Eine Apple-Sprecherin sagte dem Blatt, es handle sich um "Gerüchte und Spekulationen".
Günstigere Macs
Dem Bericht zufolge ist noch unklar, ob sich Apple nun
vollständig von seinem langjährigen Partner IBM abwendet.
Intel-Chips könnten zu einem Preisrückgang bei den
prestigeträchtigen und vergleichsweise teuren Macintosh-Computern
führen und damit die Preise denjenigen der Konkurrenzprodukte, etwa
von Dell, annähern.
Aktienkurse gingen nach oben
Für langjährige Beobachter des Unternehmens ist der angekündigte Wechsel nichts Neues - bereits mehrmals war gerüchtehalber von einer Intel-Allianz die Rede.
Auch die Börse reagierte auf die Nachrichten - mit durchwegs positiven Zahlen. So legte die Intel-Aktie um 15 US-Cent auf 26,50 USD zu, während die IBM-Papiere um zehn US-Cent auf 76,51 USD stieg. Apples Kurs schloss um 2,21 USD oder 5,89 Prozent höher bei 39,74 USD.
G5-Chips fressen zu viel Strom
Jobs wurde in der Vergangenheit nicht müde, die Vorzüge von IBMs
Power-Architektur gegenüber Intels Plattformen zu preisen. Sein
Versprechen vom Juni 2003, binnen Jahresfrist einen Power-Mac mit
drei Gigahertz Takt anzubieten, konnte der Apple-Chef allerdings bis
zum heutigen Tage nicht einlösen. Und für die iBooks und PowerBooks
verbrauchen die G5-Chips viel zu viel Strom.
Rechnerverkauf stark gestiegen
Im letzten Quartal verkaufte Apple 43 Prozent mehr Rechner als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum und wuchs damit vier Mal so schnell wie der Gesamtmarkt.
Allerdings verkauft Apple mit drei Millionen Computern im Jahr vergleichsweise wenige Geräte - der weltweite Absatz wird auf 200 Millionen Stück geschätzt. Allerdings gilt das Unternehmen nicht zuletzt wegen seiner erfolgreichen iPod-Player als einer der einflussreichsten Trendsetter der Branche.