26.05.2005

ABWEHR

CIA simuliert Cyberattacke auf USA

Unter dem Namen "Silent Horizon" führt die CIA [Central Intelligence Agency] gerade ein dreitägiges Manöver durch, um besser für künftige Cyberattacken gewappnet zu sein.

Dabei sollen die Fähigkeiten von Regierung wie Privatfirmen bei Internet-Störungen bis zu mehreren Monaten getestet werden.

Die dabei simulierten Attacken spielen in der Zukunft und stellen folgendes Szenario dar: Im Jahr 2010 versucht eine fiktive Allianz von anti-amerikanischen und Anti-Globalisierungs-Gruppierungen, einen Cyberangriff auf die USA zu starten.

Das Schadensausmaß der Simulation, die am Donnerstagabend zu Ende geht, soll dabei dem des 11. September 2001 ähneln.

Gefahren bisher heruntergespielt

Durchgeführt wird das Manöver im Information Operations Center der CIA in Charlottesville, beteiligt sind rund 75 Beamte, die in Konferenzsälen zusammengeschart auf die Scheinattacken reagieren müssen.

Dass eine solche Übung überhaupt durchgeführt wird, ist verwunderlich: US-Anti-Terror-Experten hatten in der Vergangenheit nämlich immer wieder betont, dass eine Cyberattacke gar keine so weitreichenden Folgen haben könne. Es gab zwar früher schon ähnliche Simulationen, allerdings nie mit so schweren Auswirkungen.

Laut den Erkenntnissen der US-Geheimdienste seien Cyberattacken bis zum Jahr 2020 durchaus wahrscheinlich, Terroristen sollen aber auch künftig vorwiegend zu konventionellen Waffen greifen. Befürchtet wird jedoch, dass physische Attacken vermehrt mit Angriffen auf Kommunikationssysteme kombiniert werden, um Hilfsmaßnahmen zu erschweren.

Unklare Aufgabenverteilung

In einer früheren Übung für das US-Heimatschutzministerium unter dem Namen "Livewire" kam man zu dem Ergebnis, dass die Rolle und die Aufgaben der Regierung während einer Cyberattacke nicht klar genug definert sind.

Weiters bezweifelte man, dass die USA überhaupt im Stande sind, einen solchen Angriff im Frühstadium ohne Hilfe privater Technologiefirmen zu erkennen.