Netzöffnung während der Spiele gefordert

OLYMPIA
01.04.2008

Das Internationale Olympische Komitee [IOC] fordert China auf, während der Olympischen Spiele auf die Blockade von Websites zu verzichten.

Das Internet müsse während der Olympischen Spiele in China geöffnet werden, verlangte ein hochrangiger Vertreter des IOC am Dienstag zum Auftakt einer dreitägigen Sitzung der IOC-Koordinierungskommission und der Pekinger Olympia-Organisatoren zur Vorbereitung der Olympischen Spiele in Peking von 8. bis 24. August.

Die chinesischen Behörden zensieren Websites regelmäßig und schränken den Zugang zu unerwünschten Internet-Angeboten im Ausland ein. Seit den Unruhen in Tibet hat China sein Vorgehen gegen unliebsame Websites noch verstärkt.

Nach der Niederwalzung des Aufstands in Tibet werden in immer neuen Wellen auch Foren, Mailing-Lists und Websites von Exiltibetern und Menschenrechtsgruppen mit raffiniert gestalteter Schadsoftware angegriffen.

Freier Zugang für Journalisten

China müsse sicherstellen, dass die rund 30.000 bei den Spielen erwarteten Journalisten ohne Einschränkungen auf Inhalte im Netz zugreifen können, sagte Kevan Gosper, der stellvertrende Vorsitzende der IOC-Koordinierungskommission. Dazu habe sich das Land im Rahmen einer "Gastgebervereinbarung" verpflichtet, so Gosper.

Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums sagte, dass sich China in Bezug auf das Internet an der Praxis der internationalen Gemeinschaft orientieren werde. Auch andere Staaten würden Websites blockieren, so die Sprecherin. Ob das Internet von Journalisten während der Olympischen Spiele ohne Einschränkungen zugänglich sein werde, ließ sie offen.

(futurezone | AP)