Intel-Chips für das mobile Netz
Intel hat Chips seiner Atom-Reihe vorgestellt, mit der die mobile Nutzung des Internets vorangetrieben werden soll.
Der US-Chiphersteller präsentierte am Dienstag auf dem Intel Developer Forum [IDF] in Schanghai fünf stromsparende Mikroprozessoren der Atom-Reihe, die in "Mobile Internet Devices" [MID] eingesetzt werden können. Partner des US-Konzerns wie Lenovo, BenQ, Panasonic, LG und Asus stellten auf dem IDF Prototypen der Internet-Geräte in Taschenbuchgröße vor, in denen ein Atom-Chip arbeitet.
Mit seiner Initiative versucht Intel, die Vorherrschaft von konkurrierenden Chiparchitekturen im Mobilsektor zu brechen. So setzen Apple [iPhone] und Nokia [N810] bei ihren ultramobilen Internet-Geräten bisher Mikroprozessoren des britischen Chipherstellers ARM ein, die auf das Design von energiesparenden Prozessoren spezialisiert sind.
In Fachkreisen wird aber schon seit längerer Zeit darüber spekuliert, ob Apple mit einer künftigen Generation des iPhone nicht auf die Intel-Architektur umsteigen und Atom-Chips einsetzen wird. Eine neue Version des Atom-Prozessors, die Ende 2009 erwartet wird, richtet sich besonders an die Hersteller von Mobiltelefonen.
Der Atom-Chip ist der bisher kleinste Mikroprozessor von Intel. Auf dem 25 Quadratmillimeter kleinen Bauteil wurden mehr als 47 Millionen Transistoren untergebracht. Je nach Taktfrequenz verbraucht ein Atom-Prozessor zwischen 0,6 und 2,4 Watt.
Zweiter Anlauf
Mit der Atom-Chipfamilie unternimmt Intel den zweiten Anlauf, auf dem Mobilmarkt Fuß zu fassen. Im Jahr 2006 hatte der weltgrößte Chipproduzent seine XScale-Technology für 600 Mio. Dollar [heute 383 Mio. Euro] an das kalifornische Unternehmen Marvell Technology Group verkauft.
Intel erwartet nun, dass der Markt für "Mobile Internet Devices" bis zum Jahr 2011 auf ein Volumen von 40 Milliarden Dollar im Jahr wachsen wird.
Mit den Atom-Chips will Intel auch am Boom für Mini-Notebooks mitnaschen. Mit Atom und der Centrino-Atom-Technologie könne man auf "Netbooks" und "Nettops" die gleichen Kommunikationsmöglichkeiten wie auf großen Rechnern anbieten, sagte Intels Europa-Chef Christian Morales im März auf der CeBIT zu ORF.at.
(APA | dpa)