EU will OOXML-Standardisierung prüfen
Teil laufender Wettbewerbsverfahren
Wie die britische IT-Fachwebsite The Register am Freitag gemeldet hat, wird sich EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes im Rahmen des jüngsten Wettbewerbsverfahrens den Prozess der ISO/IEC-Standardisierung des Microsoft-Bürodateiformats Office Open XML genauer ansehen.
Die International Organization for Standardization [ISO] hatte nach einem 14-monatigem Kampf um die Normierung von OOXML am Mittwoch bekanntgegeben, dass das auch als Ecma 376 bezeichnete Format im Fast-Track-Verfahren von der Mehrheit der nationalen Standardisierungsorganisationen akzeptiert worden ist.
Verfahren laufen
Ein Sprecher von Kroes teilte dem Register mit, dass die Prüfer im Rahmen ihrer Untersuchungen nun auch Kontakt mit einigen nationalen Standardisierungsorganisationen aufnehmen würden, darunter auch mit dem norwegischen Institut, gegen dessen Entscheidung pro OOXML entgegen der Mehrheit seiner Ausschussmitglieder bereits eine formale Beschwerde wegen Unregelmäßigkeiten läuft.
Die EU hatte am 14. Jänner auf Betreiben des norwegischen Browser-Herstellers Opera und des European Committee for Interoperable Systems zwei Missbrauchsverfahren gegen Microsoft eingeleitet, im Rahmen dessen untersucht werden soll, ob Redmond bei Programmierschnittstellen und Standards angesichts seiner beherrschenden Stellung auf dem Betriebssystemmarkt ausreichend für Interoperabilität sorge.
Die EU-Kommission wolle sich nicht in den Standardisierungsprozess einmischen, so der Sprecher, aber sie wolle darauf achten, dass das EU-Wettbewerbsrecht nicht im Verlauf dieser Vorgänge verletzt werde, so Kroes' Sprecher.