Klage gegen Googles Street View
Ein US-Ehepaar sieht durch die Abbildung seines Hauses auf dem Google-Maps-Feature Street View sein Eigentum entwertet.
Ein Ehepaar aus Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania hat vergangene Woche vor einem Gericht in Pennsylvania Klage gegen Google eingebracht, weil Bilder seines Hauses im Street-View-Feature des Online-Kartendienstes Google Maps auftauchten.
Die Bilder würden die Privatsphäre verletzen und das Eigentum des Ehepaares entwerten, heißt es in der zehnseiten Klageschrift. Bei der Kaufentscheidung habe das Bedürfnis nach Privatsphäre eine maßgebliche Rolle gespielt. In der Klage verlangt das Paar 25.000 Dollar Schadenersatz und die Vernichtung der Abbildungen des Hauses durch Google.
Die Google-Maps-Funktion Street View, der virtuelle Spaziergänge in realen Abbildungen der Straßen einiger US-Städte ermöglicht, sorgte bereits kurz nach ihrem Start im Juni 2007 für Aufregung. Auch damals sahen zahlreiche Personen ihre Privatsphäre durch den Dienst verletzt.
"Ungerechtfertigt"
Ein Google-Sprecher bezeichnete die Klage als ungerechtfertigt. Hauseigentümer könnten von Google auch ohne Gericht die Entfernung von Bildern ihres Eigentums verlangen, sagte der Sprecher.
Das sei nicht der Punkt, sagte der Anwalt des Paares. Google habe die Privatsphäre des Paares bereits bei der Aufnahme der Bilder verletzt. Diese wurden laut dem Rechtsvertreter von einer Straße aus aufgenommen, die ganz klar als Privateigentum gekennzeichnet sei.
Unterdessen stellte sich heraus, dass Fotos von dem Haus nicht nur auf dem Google-Kartendienst, sondern auch auf einer Immobilienseite des Bezirkes Allegheny County zu finden sind. Die Fotos auf der Immobilienseite seien im Gegensatz zu den Fotos auf Googles Street View von einer öffentlichen Straße aus aufgenommen worden, sagte der Anwalt des Paares. Die Privatsphäre des Paares sei dabei nicht verletzt worden.
Auf Wunsch des US-Militärs entfernte Google vor kurzem Bilder von US-Militärbasen aus dem Street-View-Feature seines Online-Kartendienstes. Das Pentagon machte Sicherheitsbedenken geltend, da potenzielle Attentäter auf Grundlage des hochauflösenden Bildmaterials Angriffe auf die Stützpunkte planen könnten.
(futurezone | AP)