29.06.2005

ENDSPURT

Tele.ring-Verkauf in heißer Phase

Der Verkauf des viertgrößten österreichischen Mobilfunkanbieters durch die Konzernmutter Western Wireless ist in der heißen Phase.

Die Entscheidung über den künftigen tele.ring-Eigentümer könnte in den nächsten Tagen fallen, sich aber auf Grund des überraschenden Rückzugs des als Favorit gehandelten niederländischen Telekom-Betreibers KPN auch noch etwas verschieben.

Dem Eigentümer Western Wireless International liegen für tele.ring derzeit zwei Angebote - ein verbindliches und ein unverbindliches - vor, berichtet die APA.

Der drittgrößte österreichische Mobilfunkanbieter One habe mit seinem deutschen Mehrheitseigentümer E.ON ein unverbindliches Angebot gelegt, da die Finanzierung der Übernahme noch nicht stehe, hieß es.

Fusion in jedem Fall

E.ON will nach Medienberichten One und tele.ring zum zweitgrößten heimischen Mobilfunkanbieter fusionieren, um das Unternehmen dann leichter verkaufen zu können. Der deutsche Energiekonzern hatte schon länger seine One-Anteile abstoßen wollen, erst durch tele.ring bekäme One aber eine für Käufer attraktive Größe.

Der Finanzinvestor soll wiederum den Vorschlag eingebracht haben, dass tele.ring seinerseits One übernehmen könnte. Laut Medienberichten planen die Finanzinvestoren die Fusion von tele.ring und One, die Experten zufolge bis zu 700 Arbeitsplätze kosten könnte. Danach könnte das Unternehmen an die Börse gebracht werden.

One liegt derzeit mit 18,94 Prozent Marktanteil und 1,53 Mio. Kunden auf Platz drei, tele.ring hat als Vierter einen Marktanteil von 11,44 Prozent mit 922.000 Handykunden.

Western Wireless muss verkaufen

Hintergrund des raschen Verkaufs von tele.ring ist, dass die US-Konzernmutter Western Wireless ihrerseits vor kurzem für sechs Mrd. Dollar an den amerikanischen Konkurrenten Alltel verkauft wurde. Die Übernahme soll im Laufe des Sommers abgeschlossen werden, Western Wireless soll davor tele.ring abstoßen.

Der Umsatz von tele.ring stieg 2004 um 47 Prozent auf 479,4 Mio. Euro, das EBITDA-Ergebnis vervierfachte sich von 28,2 auf 121,2 Mio. Euro.