29.06.2005

REAKTIONEN

Telekom-Branche fürchtet um UMTS

Hoffnung auf ein Einlenken Niederösterreichs scheint es in der Branche nicht zu geben. Auf die Frage, ob es denn einen Plan B gebe, herrschte bei den Vertretern von Netzbetreibern und Zulieferern betretenes Schweigen.

Reagieren will man offenbar auf anderem Weg: Die Mobilfunkbranche habe bereits begonnen, den österreichweiten Ausbau der dritten Mobilfunkgeneration UMTS neu zu überdenken und auf Grund der Mehrkosten durch die Abgabe gegebenenfalls zu stoppen, hieß es aus Branchenkreisen.

Die Branche vermutet, dass die Landeshauptleute sowie Städte- und Gemeindevertreter den NÖ-Landeshauptmann Erwin Pröll [ÖVP] vorgeschickt haben, da dieser durch die NÖ-Regierungsmitglieder Liese Prokop und Josef Pröll [beide ÖVP] ein sehr gewichtiges Wort in der Regierung habe.

Telekombranche als Motor

"Man hat sich angesichts leerer Landeskassen in der Gegend umgesehen und dabei Handymasten entdeckt. [...] Wenn sie wenigstens Profis gefragt hätten, aber die haben niemanden kontaktiert", so der Chef eines heimischen Handynetzbetreibers.

Der Boss des größten österreichischen Mobilfunkbetreibers mobilkom austria, Boris Nemsic, wies vor Journalisten darauf hin, dass die Pro-Kopf-Ausgaben der EU für Informationstechnologie und Telekommunikation [ITK] mit 80 Euro genauso hoch seien wie die Mehrbelastung der heimischen Bevölkerung durch die Mastensteuer.

Die Industriellenvereinigung sieht in der Abgabe eine "landespolitische Wegelagerei", so Vize-Generalsekretär Peter Koren beim "Telekom-Tag 2005". Die niederösterreichische Landespolitik konterkariere zudem die Bemühungen der öffentlichen Hand, den Ausbau der Breitband-Telekom-Infrastruktur zu fördern, so Koren.

Morgen, Donnerstag, gibt es eine gemeinsame Pressekonferenz zu dem Thema mit Infrastrukturminister Hubert Gorbach [BZÖ] und dem Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH [RTR] Georg Serentschty.