Samsung-Chef erneut einvernommen
Ermittlungen laufen bis 23. April
Wegen Korruptionsverdachts haben koreanische Sonderermittler am Freitag zum zweiten Mal Samsungs Unternehmenschef Lee Kun Hee vernommen.
Der 66-jährige Lee begab sich Fernsehberichten zufolge direkt ins Büro der Ermittler in Seoul, ohne die Fragen von Journalisten zu beantworten.
Vor Beginn der ersten Befragung vor einer Woche hatte Lee den Vorwurf bestritten, die Schaffung eines Geheimfonds beim Konzern angeordnet zu haben. Aus den schwarzen Kassen sollen in der Vergangenheit Schmiergelder geflossen sein.
Nach der elfstündigen Befragung hatte sich Lee jedoch entschuldigt und gesagt, er wolle das Ergebnis der Ermittlungen akzeptieren und sich bemühen, dass "solche Sachen nicht mehr passieren".
Das Parlament hatte die Sonderermittlungen gegen Samsung im November beschlossen. Die Ermittlungen müssen bis zum 23. April abgeschlossen werden.
Mysteriöse Transaktionen
Auslöser waren Vorwürfe eines früheren Anwalts des Konzerns, Kim Yong Chul, sowie einiger Bürgerorganisationen. Samsung soll unter den Namen von Managern und anderen Angestellten zahlreiche Konten eingerichtet und auf diesen illegale Finanzmittel in Höhe von 200 Mrd. Won [129,0 Mio. Euro] deponiert haben.
Untersucht wird auch der Vorwurf zweifelhafter Aktientransaktionen innerhalb des Konzerns, durch die die Machtübertragung an Lees einzigen Sohn vorbereitet werden sollte.
Zur Gruppe mit fast 60 Tochterfirmen gehören neben dem weltgrößten Speicherchiphersteller Samsung Electronics auch der weltweit zweitgrößte Schiffbauer Samsung Heavy Industries.
(dpa)