EU will niedrigere Gebühren ab September
Medienkommissarin Viviane Reding fordert eine drastische Senkung der Gebühren, die Mobilfunker einander für die Verbindung in andere Netze verrechnen.
Reding ist Kreisen zufolge entschlossen, die Telefonfirmen zu niedrigeren Vermittlungsgebühren für Gespräche von einem Handynetz ins andere zu zwingen. Die Kommissarin werde im Juni eine öffentliche Konsultation über die Verbindungspreise beginnen, sagte ein mit dem Vorgang vertrauter EU-Diplomat. Im September solle die Kommission eine Empfehlung zur Senkung der Gebühren beschließen, die unmittelbar gelten würde.
Die EU-Kommissarin kritisiert, dass die Preisspanne für Telefonate von einem Mobilfunknetz ins andere von zwei bis fast 19 Cent reicht, obwohl dahinter die gleiche Technik steckt. Dieser muss nach Ansicht Redings auf ein bis zwei Cent sinken.
Mit der Vorschrift solle erreicht werden, dass bis 2012 kein Unterschied mehr zwischen dem Vermittlungspreis von Mobil- und Festnetztelefonaten bestehe, sagte der Vertreter der Kommission.
Die Regulierungsbehörde RTR hatte erst im Herbst neue Interconnection-Fees für die heimischen Mobilfunker präsentiert: Bis 2009 sollen alle auf 5,72 Cent sinken. Regulator Serentschy hofft nun auf niedrigere Gebühren für Anrufe aus dem Festnetz.
Aufgabe der nationalen Regulierer
Die Empfehlung der Kommission müsste von den nationalen Regulierern durchgesetzt werden. Die Vorgabe wäre zwar rechtlich nicht bindend, doch die Regulierer müssten sich rechtfertigen, wenn sie der EU nicht folgen.
Im März hatte Reding der Gruppe der nationalen Telekom-Regulierer [ERG] eine Frist gesetzt, bis Sommer selbst einen Vorschlag zur Regulierung der Vermittlungspreise vorzulegen.
(Reuters)