Weitere Überwachungsfälle im Handel

deutschland
16.04.2008

Mitarbeiter statt Ladendiebe bespitzelt

Die gesetzwidrige Überwachung von Mitarbeitern im deutschen Einzelhandel war nach Informationen des deutschen "stern" noch stärker verbreitet als bisher bekannt. Das Magazin schreibt in der neuen Ausgabe unter Berufung auf vorliegende Protokolle, auch in Filialen der Diskonter Penny, Netto und Norma sowie REWE, Tegut, Hagebau und Famila seien Mitarbeiter bespitzelt worden.

Entgleiste Überwacher

Dem "stern" lägen Protokolle aus 150 Filialen verschiedener Einzelhandelsunternehmen vor. Das Magazin hatte die Bespitzelungsfälle bei Lidl aufgedeckt und später auch von ähnlichen Praktiken bei EDEKA und Plus berichtet. Die Unternehmen betonten dem Bericht nach, dass solche Überwachung und private Ausspionierung nicht erwünscht gewesen sei.

Die Beobachtungen hätten sich einzig gegen Ladendiebstähle richten sollen. Die ältesten der neuen Protokolle stammen dem "stern" zufolge aus dem Jahr 2003, die jüngsten vom Dezember 2007. Sie zeigen, dass die Detektive permanent gegen Gesetze verstoßen hätten. Sie hätten in den Protokollen auch Angaben zu privaten Beziehungen, Krankheiten und Automarken festgehalten.

(dpa)