Ägypter Sawiris will T-Mobile ausstechen
Für den zum Verkauf stehenden viertgrößten heimischen Mobilfunkanbieter tele.ring gibt es neben T-Mobile und der US-Fondsgesellschaft Permira einen weiteren Interessenten.
Der Milliardär Nagib Sawiris, Chef des ägyptischen Telekom-Konzerns Orascom, will das Offert der Deutsche-Telekom-Tochter über 1,3 Mrd. Euro noch einmal überbieten, berichtet die "Presse".
Im Mai hat der 50-Jährige bereits für 12,1 Mrd. Euro den italienischen Telekom-Konzern Wind übernommen.
Orascom Telecom [OT] ist der größte Mobilfunkanbieter in Afrika, im Nahen Osten und in Pakistan. Die Orascom-Firmengruppe, die von Naguibs Vater Onsi Sawiris aufgebaut wurde, umfasst zudem noch die Bereiche Bau, geleitet vom zweiten Sohn Samih, und Tourismus unter der Leitung des jüngsten Sohns Nassef.
Die Orascom FirmengruppeWenig Chancen für Sawiris
Doch bisher scheint der Verkauf von tele.ring an den Konkurrenten T-Mobile so gut wie fix. Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom entscheidet am Donnerstag über das tele.ring-Angebot.
Ob Sawiris tatsächlich noch Chancen hat, ins Bieterverfahren um tele.ring einzusteigen, gilt daher als fraglich. Laut "Presse" sollen sich Western Wireless und auch die mit dem Deal betraute Deutsche Bank auf die Forderung Sawiris nach detaillierten Unterlagen zugeknöpft gezeigt haben.
Auch der tele.ring-Betriebsrat hat am Mittwoch in einem offenen Brief ohne Namen zu nennen angedeutet, dass ein Konsortium ein höheres Angebot als jenes von T-Mobile legen wollte, "aber an der Angebotsanlegung scheinbar kein Interesse bestanden hat".
Die Belegschaftsvertretung von tele.ring hat in dem offenen Brief mit Widerstand gegen einen Verkauf an T-Mobile gedroht. "Wir haben noch einige Maßnahmen in petto, die T-Mobile in Österreich und Deutschland empfindlich treffen werden", hieß es darin.
Tele.ring-Betriebsrat mit härterer Gangart