Höhere Handytarife nach Fusion
Nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts [WIFO] dürften die Handytarife in Österreich nach der bevorstehenden Übernahme von tele.ring durch den Konkurrenten T-Mobile wieder nach oben gehen.
"Wenn einer der sehr aggressiven Mitbewerber wegfällt, könnte es dazu kommen, dass sich der Markt in Österreich beruhigt, dass der Wettbewerb nicht mehr so stark ist und dass damit auch die Preise wieder ansteigen", so WIFO-Telekom-Experte Hannes Leo in einem Interview mit der ZiB2.
T-Mobile selbst will nach erfolgter Fusion an den Tarifen der übernommenen tele.ring-Kunden vorerst aber nicht rütteln. "Auch nach der Zusammenführung werden die Tarife weiterhin erhalten bleiben", betonte T-Mobile-Austria-Chef Georg Pölzl in der ZiB2. "Tele.ring hat ein besonderes Tiefpreisimage", so Pölzl. Daran solle nicht gerüttelt werden.
Marken-Zusammenführung erst 2006
Die Zusammenführung der beiden Handynetzbetreiber wird auch laut
dem T-Mobile-Österreich-Chef erst im kommenden Jahr erfolgen, um
dadurch das für die Branche besonders wichtige Weihnachtsgeschäft
nicht zu beeinträchtigen. Ob die Marke tele.ring erhalten bleiben
wird, will T-Mobile erst im Laufe des kommenden Jahres entscheiden.
Detaillierte Prüfung
Der Leiter der Bundeswettbewerbsbehörde, Walter Barfuß, bezeichnete die bevorstehende Fusion des zweitgrößten und des viertgrößten österreichischen Handynetzbetreibers am Donnerstag als einen der größten Zusammenschlüsse der vergangenen Jahre.
"Ich würde mich nicht scheuen, diesen Zusammenschluss von der wettbewerbspolitischen und ökonomischen Dimension her mit der Fusion von Siemens und VA Tech zu vergleichen", so Barfuß.
Sowohl die Bundeswettbewerbsbehörde als auch die Telekom-Regulierungsbehörde haben bereits eine detaillierte Prüfung des Zusammenschlusses in Aussicht gestellt. Barfuß erwartet ein Fusionsverfahren vor dem Kartellgericht. Telekom-Regulator Georg Serentschy schließt Auflagen für den Zusammenschluss nicht aus.
Nahe an der mobilkom
T-Mobile weitet durch die Übernahme von tele.ring seinen
Kundenstock in Österreich um ein Drittel auf rund drei Millionen aus
und rückt damit knapp an den Marktführer, die mobilkom, mit 3,3
Millionen Kunden heran. Zusammen dominieren A1 und T-Mobile dann
mehr als drei Viertel des bisher hart umkämpften österreichischen
Mobilfunkmarktes.