Endspurt für T-Mobile und tele.ring
Der Verkauf des viertgrößten heimischen Mobilfunkanbieters tele.ring für 1,3 Mrd. Euro an die Deutsche Telekom-Tochter T-Mobile ist seit Montagmittag in den Endverhandlungen, wie beide Unternehmensseiten bestätigt haben.
Mit Spannung wird nun der AUsgang dieser Gespräche erwartet.
T-Mobile Austria-Chef Georg Pölzl hatte Ende vergangener Woche erklärt, dass die Verträge bis spätestens Montag unterzeichnet werden würden. Aktuell wollten weder T-Mobile, noch tele.ring eine offizielle Stellungnahme abgeben.
Nach der Vertragsunterzeichnung muss T-Mobile die Übernahme bei den Wettbewerbshütern der EU-Kommission zur Prüfung anmelden.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom hatte am Donnerstag Grünes Licht für die Übernahme gegeben. Laut Pölzl wackeln nach der Übernahme bis zu 300 Jobs.
Deutsche T finanziert tele.ring-DealDominante Stellung?
Brüssel muss die Übernahme dann entweder selber prüfen oder an die heimischen Wettbewerbsbehörden weitergeben. Telekom-Experten in Österreich gehen ebenso wie der Leiter der Bundeswettbewerbsbehörde [BWB], Walter Barfuß, davon aus, dass die Causa eher in Brüssel bleiben wird.
Dass der zweitgrößte Mobilfunkanbieter eines Landes die Nummer Vier übernimmt, habe es in Europa in dieser Form bisher noch nie gegeben, heißt es.
Sowohl das Überschreiten der Schwelle von 30 Prozent Marktanteil durch einen Anbieter als auch von 80 Prozent durch vier Unternehmen gibt nach österreichischem Recht Anlass zur Vermutung einer dominanten Stellung.
T-Mobile kommt - unter der theoretischen Annahme, dass keine Kunden abwandern - mit tele.ring auf einen Marktanteil von rund 37 Prozent am österreichischen Mobilfunkmarkt.
T-Mobile, tele.ring und das ChaosBuhlen um die Kunden
Auch wenn die Verträge noch nicht unterzeichnet sind, hat der Kampf um die Wechselkunden schon begonnen.
Telekom-Experten schätzen, dass etwa ein Fünftel der bisherigen tele.ring-Kunden auf Grund der veränderten Eigentümerverhältnisse zu einem Anbieter wechseln könnten. Größter Nutznießer davon könnte One sein.
Der österreichische Handymarkt wird auch nach der Konsolidierung durch die tele.ring-Übernahme durch T-Mobile weiter heiß umkämpft bleiben, meinen die Experten.
Eine friedliche Koexistenz zwischen T-Mobile und [Noch-]Marktführer mobilkom austria werde es auch künftig nicht geben, da die Mobilkom über zahlungskräftigere Kunden - auch im Geschäftskundenbereich - verfüge, die einen höheren monatlichen Umsatz [ARPU] generieren würden, und T-Mobile künftig erst recht den Kampf um diese Kunden eröffnen werde