Oracle weitet Klage gegen SAP aus
Der Software-Konzern Oracle wirft seinem Rivalen SAP im Industriespionagestreit nun weitere Patentverletzungen vor.
Der Industriespionagestreit zwischen den Software-Häusern SAP und Oracle verschärft sich. Der amerikanische Datenbanken- und Software-Konzern wirft dem deutschen Unternehmen in einer aktualisierten Klageschrift weitere Patentrechtsverletzungen vor, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Damit wird eine von SAP angestrebte außergerichtliche Einigung in dem Rechtsstreit unwahrscheinlicher.
Oracle-Chef Larry Ellison beschuldigt Europas größten Software-Hersteller, sich über die amerikanische Tochtergesellschaft TomorrowNow wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Oracle-Website für die Kundenbetreuung verschafft und von dort Software sowie Dokumentation heruntergeladen zu haben.
SAP-Vorstandschef Henning Kagermann hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken eingeräumt, streitet aber die Industriespionagevorwürfe ab.
Treffen vor Gericht
Oracle wirft dem Erzrivalen nun vor, diese Downloads seien nur ein Teil eines "illegalen Geschäftsmodells" bei TomorrowNow. SAP habe von diesen Praktiken gewusst und sie nicht beendet. Die neuen Vorwürfe könnten die Beweisaufnahme im Patentrechtverfahren erheblich in die Länge ziehen.
Laut Oracle müssten Daten bei Hunderten von dritten Parteien eingesehen sowie Tausende Computer und Zehntausende Downloads gesichtet werden. Am Donnerstag treffen einander die beiden Kontrahenten vor dem Bezirksgericht in San Francisco, um mit der Richterin Phyllis Hamilton über den Fortgang des Verfahrens zu sprechen.
(dpa)