Motorola hat weiter zu kämpfen
Der US-Handyhersteller Motorola ist zu Jahresbeginn tiefer in die roten Zahlen gerutscht und hat auch mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen. 40 Prozent weniger Handys wurden im Jahresvergleich abgesetzt.
In den ersten drei Monaten weitete sich der Verlust angesichts einer schwächeren Nachfrage nach Motorola-Handys auf 194 Millionen Dollar nach 181 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum aus, wie der Konzern am Donnerstag vor New Yorker Börsenbeginn mitteilte.
Das entspricht einem Verlust je Aktie aus dem fortlaufenden Geschäft von neun Cent. Analysten hatten mit einem Minus von sechs Cent je Aktie gerechnet.
40 Prozent weniger Handys verkauft
Der Umsatz schrumpfte auf 7,45 Milliarden Dollar von 9,43 Milliarden Dollar. Der Absatz von Mobiltelefonen brach um knapp 40 Prozent auf 27,4 Millionen Handys ein.
Motorolas Produktpalette gilt im Vergleich zur Konkurrenz als unattraktiv. Der Hersteller droht nun auf dem Weltmarkt vom Wettbewerber Sony Ericsson überholt zu werden, der im Auftaktquartal 22,3 Millionen Geräte verkaufte. Den Markt dominiert der finnische Nokia-Konzern mit zuletzt 115,5 Millionen verkauften Mobiltelefonen. Samsung ist weltweit die Nummer zwei und könnte Motorola in diesem Jahr als Nummer eins auf dem amerikanischen Markt ablösen.
Motorola plant nach massiven Problemen im Handygeschäft und Kritik seines Großaktionärs Carl Icahn eine Aufspaltung.
Handysparte wird abgespaltet
Mit einem Befreiungsschlag will sich der seit Jänner amtierende Motorola-Chef Greg Brown vom Handygeschäft trennen. Die Sparte soll in ein ebenfalls börsennotiertes Unternehmen abgespaltet werden. Einige Großaktionäre um Icahn hatten darauf gedrängt, da der Konzern durch das defizitäre Handygeschäft belastet werde.
Nachdem kein erfolgreicher Nachfolger für den einstigen Verkaufsschlager "Razr" entwickelt werden konnte, versucht Motorola, den Handybereich durch Einsparungen auf Vordermann zu bringen. Dazu gehört auch der Abbau Tausender Arbeitsplätze.
In Deutschland schloss Motorola die Handyfertigung in Flensburg. Neben der Handysparte betreibt Motorola profitable Geschäfte unter anderem mit TV-Set-Top- Boxen sowie Breitbandnetzen und Kommunikationstechnik für Firmen.
(dpa)