26.08.2005

VERTEIDIGUNG

USA fürchten Cyberattacken aus China

Die US-Regierung hat immer wieder mit Sicherheitslücken in ihren Computersystemen zu kämpfen. Diese werden laut einem Bericht der "Washington Post" vor allem von China aus ausgenützt.

Demnach werden immer mehr chinesische Rechner dazu benutzt, Angriffe auf die Netzwerke des US-Verteidigungsministeriums und anderer Institutionen auszuführen.

Dabei seien zwar bisher keine klassifizierten Systeme attackiert worden, die Behörden sorgen sich aber, dass die Sammlung von Daten vieler verschiedener Stellen für einen Gegner von Nutzen sein könnte.

Betroffen seien von den Angriffen [Codename: Titan Rain], die bereits seit zwei bis drei Jahren verstärkt auftreten, nicht nur die US-Verteidigung, sondern auch die Ministerien für Inneres, Energie und Heimatschutz gewesen, gaben offizielle, aber ungenannte Vertreter gegenüber der Zeitung an.

79.000 Angriffe verzeichnet

Allein im vergangenen Jahr betrug die Zahl der vom Pentagon registrierten versuchten Einbrüche in Regierungsnetzwerke 79.000, 2003 waren es noch 54.000. In 1.300 Fällen konnten sich die Angreifer auch tatsächlich Zugriff auf Rechner des Verteidigungsministeriums verschaffen, die Computer wurden laut offiziellen Stellen aber mit "geringem Risiko" eingestuft.

Von China seien dabei mehr Angriffe als aus jedem anderen Land gekommen. US-Analysten sind sich uneinig, ob diese Angriffe von der chinesischen Regierung geplant wurden oder von anderen Personen, die chinesische Rechner quasi per Fernsteuerung zu kriminellen Zwecken nutzen und so den eigentlichen Ursprung verschleiern.

Auf Grund der großen Zahl an ungeschützten Computern in China - China stellt nach den USA die größte Online-Gemeinde - ist das Land ein beliebter "Zwischenstopp" für solche Attacken. Das FBI soll nun klären, ob China freiwillig oder unfreiwillig mit den Angriffen in Verbindung steht.

Datendiebstahl im großen Stil

Datendiebstahl im großen Stil bestimmt in den USA immer öfter die Schlagzeilen. Diese Woche gab auch die US-Air Force bekannt, dass sich ein Hacker Zugang zu einer Militär-Datenbank verschaffen konnte und dabei die Sozialversicherungsnummern und andere persönliche Informationen von 33.000 Soldaten entwendet hat.

Bisher sei jedoch noch kein Fall von Identitätsdiebstahl aufgetreten. Nun soll untersucht werden, wer hinter dem Angriff steckt.