DT-Konkurrenz profitiert vom iPhone
Rund 50.000 iPhone-Nutzer in Deutschland telefonieren nicht im Netz des Apple-Exklusivpartners Deutsche Telekom [DT].
Vom Apple-Handy iPhone profitieren in Deutschland nach Angaben aus informierten Kreisen auch Wettbewerber des Exklusivpartners Deutsche Telekom.
Rund 50.000 Kunden von Vodafone D2, O2 und E-Plus haben ein iPhone erworben und nutzen es in den Netzen der DT-Konkurrenz, wie am Freitag aus Kreisen der Netzbetreiber verlautete. Die Geräte würden meist aus den USA oder Großbritannien importiert und entsperrt.
Dazu kommt, dass die DT das iPhone nach einer einstweiligen Verfügung für einen kurzen Zeitraum auch ohne Vertragsbindung anbieten musste. Wie viele Geräte in dieser Phase verkauft wurden, ist aber nicht bekannt.
Die von Vodafone erwirkte einstweilige Verfügung gegen die Anbieterbindung wurde nach zwei Wochen vom Hamburger Landgericht wieder aufgehoben. Vodafone wehrte sich auch gegen die Sperrung des iPhone für andere Netzanbieter.
100.000 iPhones verkauft
Die unerwartet hohe Zahl von iPhone-Nutzern in Konkurrenznetzen ist ein Rückschlag für die DT, die eine Exklusivvereinbarung mit Apple für Deutschland geschlossen hatte.
Seit dem Marktstart am 9. November vergangenen Jahres verkaufte die DT-Mobilfunksparte T- Mobile nach Informationen der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX rund 100.000 Apple-Geräte. Die DT und Apple äußerten sich nicht zu den Zahlen. Vor rund zwei Wochen reduzierte die Deutsche Telekom den Einstiegspreis für das iPhone von 399 Euro auf 99 Euro, um den Verkauf anzukurbeln.
Mit der Bindung an jeweils einen Partner pro Land will Apple einen neuen Vertriebsweg gestalten. Im Gegenzug für die Exklusivrechte erhält das US-Unternehmen eine Umsatzbeteiligung.
In den Vereinigten Staaten kooperiert Apple mit AT&T und in Großbritannien mit O2. Der für das operative Geschäft zuständige Apple-Manager Tim Cook hatte bei der Bilanzvorlage am Mittwoch eingeräumt, dass bei einer "signifikanten Zahl" der Handys die Softwaresperre zur Bindung an einen Mobilfunkanbieter überlistet worden sei.
(dpa)