Kritik an Microsoft-Monokultur
Anlässlich der Verbreitung des Internet-Wurms "I Love You" wird die Kritik an Microsoft immer lauter.
"Die Microsoft-Monokultur ist extrem anfällig für Attacken dieser Art", sagte heute Virenexperte Nobert Luckhardt von der Fachzeitschrift "c't".
Tatsächlich sind bei der aktuellen Virenattacke nur die Computeranwender betroffen, die voll auf die Produkte des Marktführers Microsoft setzen.
Microsoft rechtfertigte sich damit, dass die Angriffsziele eine Folge der Popularität der Microsoft-Programme sind.
Außerdem, so der Vorwurf, werden von den Usern aus Bequemlichkeit nicht die richtigen Sicherheitseinstellungen gewählt.
Enges Zusammenspiel...
Problematisch ist dabei das enge Zusammenspiel von Windows-Betriebssystem mit den Office-Programmen sowie dem E-Mail-Programm Outlook. Eine derartige Verflechtung ist die ideale Plattform für eine einfach zu beherrschende, aber mächtige Programmiersprache wie im aktuellen Fall VB Script.
...von Schwächen
Nicht nur das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik [BSI] forderte Microsoft auf, die Schwächen von Windows und Outlook zu beheben.
Eine Anfrage der FutureZone bei Microsoft Österreich läuft.
BSIAuch Michael Zboray, Technologie-Chef des weltgrößten IT-Marktforschungsinstituts Gartner Group warf Microsoft vor, seine Programmier-Werkzeuge mit einer "falschen Sicherheitseinstellung" zu verbreiten.
Gartner GroupNachfragen und Wirksamkeit
Über die Wirksamkeit dieser Sicherheitsfunktionen sind die Meinungen ebenfalls geteilt. Der Karlsruher Virenexperte Christoph Fischer beschuldigte Microsoft, "nur aus Marketinggründen" auf eine Aktivierung der Sicherheitsfunktionen zu verzichten.
Denn strenge Sicherheitseinstellungen verursachen Nachfragen der Kunden - und diese kosten Geld.