US-Heimatschutz: Neue Flughafenchecks
9.000 "False Positives" pro Tag
US-Heimatschutzminister Michael Chertoff hat am Montag in Baltimore neue Maßnahmen zur Überprüfung von Flugreisenden vorgestellt. Die wohl wichtigste Maßnahme erlaubt es Fluggesellschaften, zusätzliche Informationen wie das Geburtsdatum von Reisenden zu speichern und bei der Ausgabe von Tickets zu prüfen.
Problem der Namensgleichheit
Hintergrund für diese Maßnahme ist, wie Chertoff zugeben musste, dass eine einzige nicht näher genannte US-Fluglinie dem Ministerium im Tagesschnitt 9.000 "False Positives" gemeldet hat. Der Heimatschutz unterhält eine Datenbank mit den Namen mutmaßlicher Terroristen. Ordert ein Kunde ein Ticket, wird sein Name mit dieser Datenbank abgeglichen. Dabei kam es sehr häufig vor, dass Menschen ins Schleppnetz der Fahnder gerieten, die schlicht denselben Namen tragen wie ein Terrorverdächtiger.
Diese Zeitgenossen mussten dann bei jedem Flug einen zusätzlichen Check über sich ergehen lassen. Nun soll es genügen, dass die zu Unrecht Betroffenen sich bei den Fluglinien einmal mit ihrem Geburtsdatum melden und die Flugfreigabe nach erfolgter Identifikation auch gespeichert wird. Diese Prozedur muss allerdings bei jeder Fluglinie separat durchgeführt werden. Das Verfahren soll ab sofort implementiert werden.
Neue Ganzkörperscanner
Weitere Maßnahmen des Heimatschutzes auf Flughäfen umfassen ein verbessertes Training des Sicherheitspersonals der zuständigen Transport Security Authority [TSA] sowie den Einsatz neuer Durchleuchtungsgeräte, darunter auch Ganzkörperscanner, die dem Sicherheitspersonal zeigen sollen, welche Gegenstände die Reisenden am Leib tragen.
Laut Chertoff sitzt das Bedienungspersonal der Ganzkörperscanner in abgetrennten Räumen. Die Gesichter der untersuchten Reisenden werden aus Datenschutzgründen unkenntlich gemacht. Von den neuen Durchleuchtungsanlagen will der Heimatschutz bis Ende des Jahres 600 Stück anschaffen.