Google auf dem Weg zu TV und mehr
In diversen Foren wird berichtet, dass Google einen eigenen Projektmanager für GoogleTV sucht.
Der Kandidat soll laut der kursierenden Beschreibung die Integration von Googles Such- und Werbetechnologien in das "Fernseherlebnis" der Zuseher planen und aufbauen.
Dazu solle er Trends, die das Nutzerverhalten beim Fernsehen bestimmen, erkennen, wie etwa die Verbindung von Internet und TV [IPTV], aber auch Video-on-Demand, Personal Video Rekorder [Festplatterekorder wie TiVo] und das Aufkommen der nächsten Set-top-Box-Generation mit Internet-Anbindung.
Das Posting auf Googles Jobseite selbst ist mittlerweile verschwunden, doch die Zutaten reichen für rege Tätigkeit in der Gerüchteküche, nicht zuletzt auch durch den [leisen] Start von Google WiFi.
Vom Konzept her erinnert der dazu vorgestellte "Google Secure Access" an den Web-Accelerator, der es ermöglichen sollte, Daten schneller aus dem Netz zu holen. Dieser hatte vor allem Datenschützer sehr rasch auf den Plan gerufen.
Google stoppt "Web-Accelerator""Sicheres" WLAN über Google
Seit wenigen Tagen ist der "Google Secure Access" Installer online, eine Software, die eine verschlüsselte WLAN-Verbindung zu Google herstellt.
Die Daten werden dabei über eine VPN-Verbindung an Google verschickt, alle Daten die vom User weg- und zum User hinkommen, gehen über diese Leitung - und die Google-Server dahinter.
Dazu schreibt Google in seiner Privacy Policy, dass Infos über angeforderte und besuchte Websites aber auch das Betriebssystem mitlogt werden können, wie immer laut Google im Sinne der Verbesserung des Angebots an sich.
Solche Daten braucht Google aber auch, um seine Werbung - die bisherige Haupteinnahmequelle Googles - zielgenauer einsetzen zu können.
Beim About von "Google Secure Access" steht übrigens: Tum tua res agitur paries cum proximus ardet [Horaz] - frei übersetzt: "Wenn deines Nachbarn Wand brennt, dann steht deine Sache auf dem Spiel."
Wenige Infos zur Technik an sich
Über die Art der Verschlüsselung oder weitere Infos ist bei
Google selbst wenig zu finden, laut Testern ist es eine
128-Bit-PPTP-Verbindung [Point-to-Point Tunneling Protocol].
Vorarbeiten für GoogleNet?
Völlig unklar scheint, was Google mit einem eigenen WLAN-Angebot anstreben könnte. Die Spekulationen reichen von einem flächendeckenden und kostenlosen WLAN-Service, bei dem die Nutzer personalisierte Werbungen erhalten, bis zu einem größer angelegten Projekt: GoogleNet.
Für diese These sprechen mittlerweile mehrere Punkte: Google kauft derzeit in den USA in großen Mengen ungenutzte Glasfaserleitungen ["dark fiber"] auf und soll für den Aufbau eines US-weiten Hochleistungsnetzes bereits Angebote einholen.
Damit könnte der Anbieter große Datenmengen, wie etwa Videos aber auch Sprachtelefonie [via GoogleTalk], transportieren.
Eine eigene Videosuche bietet Google bereits an, auch den Mediaplayer dazu gibt es, fehlt nur noch das passende Angebot - GoogleTV.
WLAN könnte dabei nur der direkte Weg zu den Konsumenten selbst ["letzte Meile"] sein, in Zukunft vielleicht auch WiMax, das eine drahtlose Netzanbindung über größere Distanzen ermöglicht.
Wieder neue Gerüchte über GoogleAusreichende Serverkapazitäten
Serverkapazität dürfte nicht Googles Problem sein, auch wenn der Web-Accelerators wegen angeblicher Kapazitätsprobleme gestoppt wurde.
Googles Anwendungen laufen auf riesigen, skalierbaren Serverfarmen, jedes noch so datenhungrige Angebot [wie etwa die zwei GB Speicherplatz bei Gmail] scheint mühelos abwickelbar zu sein.
Der letzte Schritt, die Anbindung über ein eigenes Netz nach draußen, scheint gerade gemacht zu werden.
Fragt sich nur, was als nächstes kommen soll. Auch dazu gibt es eine Reihe von Spekulationen, wie etwa ein eigenes Google-Betriebssystem - aber nicht auf dem Client, also dem Rechner zu Hause, sondern direkt von den Google-Servern nutzbar.
Microsoft rüstet sich bereits und womöglich müssen sich auch die Telekom-Firmen eine passende Strategie überlegen.
Googles Eifer ruft Kritiker auf den Plan