ÖIAG will Telekom Austria zerschlagen
Wie der "Standard" berichtet, plant die ÖIAG die Aufspaltung der Telekom Austria in zwei börsennotierte Konzerne, die mobilkom austria AG für Mobilfunk und die Telekom Austria TA AG für das Festnetz.
Gemäß dem "Standard"-Bericht soll die Verstaatlichtenholding ÖIAG im Bundeskanzleramt vor kurzem ein Modell präsentiert haben, mit dem Festnetz- und Mobilfunkgeschäft künftig in zwei separaten Gesellschaften an der Börse notiert sein sollen.
Die Telekom Austria, an der die ÖIAG noch 27,4 Prozent hält, solle in zwei operative Einzelteile zerlegt werden, "um die im Ausland expandierende Handysparte mobilkom austria von dem unter Kundenschwund, Personalüberhang und Millioneninvestitionen leidenden Festnetz zu befreien".
Beide Konzernteile sollten dann an der Börse notieren, wobei die Problemsparte als "konservativer Wert" und das Mobilfunkunternehmen als "Wachstumswert" angeboten werden sollten.
ÖIAG behält Sperrminorität
An beiden Gesellschaften wäre die ÖIAG mit Sperrminorität beteiligt, technisch könne der Plan über eine "verhältniswahrende Spaltung" abgewickelt werden.
Die ÖIAG wolle die die TA-Aktionäre bereits im Spätsommer in einer außerordentlichen Hauptversammlung darüber abstimmen lassen.
Laut einem mit dem Unternehmensberater McKinsey erarbeiteten Effizienzprogramm sollen bei der TA 90 Mio. Euro an Personalkosten bis Ende 2009 eingespart werden. Das entspricht der Streichung von 1.500 Stellen bis Ende des kommenden Jahres.
ÖIAG: Keine Stellungnahme
Zusätzlich attraktiviert werde der Trennungsplan dadurch, dass Teile der Erlöse der Mobilfunksparte für Anschaffungen zur Verfügung gestellt bzw. Sonderdividenden ausgeschüttet werden könnten, schreibt die Zeitung. Voraussetzung sei freilich die erfolgreiche Auslagerung von Telekom-Beamten an die ÖIAG.
Eine ÖIAG-Sprecherin wollte gegenüber dem "Standard" keine Stellungnahme abgeben. ÖIAG-Chef Peter Michaelis hatte Mitte April gemeint, die Börsennotierung garantiere einen fortwährenden Reformdruck auf den Festnetzbereich. Dieses Problem würde durch das neue Modell umschifft werden.
(APA)