Auch One verkauft iPhone in Österreich
Das iPhone, das hierzulande bisher exklusiv von T-Mobile vertrieben wurde, wird in Österreich noch in diesem Jahr auch von One verkauft. Auch die mobilkom und "3" zeigen sich am Vertrieb des Apple-Handys interessiert.
Der französische Telefonkonzern France Telecom erhielt den Zuschlag für den Verkauf des Apple-Handys in mehr als einem Dutzend Länder in Europa, Afrika, der Karibik und dem Nahen Osten.
Die France-Telecom-Tochter Orange, die das Apple-Handy in Frankreich seit November verkauft, könne das Mobiltelefon in Europa auch in Belgien, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, der Schweiz und der Slowakei anbieten, teilte das Unternehmen am Freitag in Paris mit. Mit dem Verkauf solle in diesem Jahr begonnen werden.
"Nicht überall Exklusivverträge"
Dass sich die Verkaufslizenzen von Orange und anderen Anbietern in einigen Ländern überschneiden, liegt laut einem Orange-Sprecher daran, dass Apple nicht überall Exklusivverträge vergibt. In Österreich wurde das iPhone bisher exklusiv von T-Mobile vertrieben.
Umsatzbeteiligung unklar
Ein Apple-Sprecher bestätigte gegenüber ORF.at eine Vertriebsvereinbarung mit Orange für das iPhone in Österreich. Künftig werde neben T-Mobile auch Orange/One das Handy hierzulande anbieten.
Ob Apple von Orange auch an den Mobilfunkumsätzen mit dem iPhone beteiligt wird, ist nicht bekannt: "Wir diskutieren Vereinbarungen mit unseren Vertriebspartnern nicht in der Öffentlichkeit", sagte der Apple-Sprecher.
Genauer Termin offen
One wollte über den Termin des iPhone-Verkaufsstarts durch das Unternehmen am Freitag noch keine Angaben machen. Details dazu werden in den nächsten Wochen bekanntgegeben, sagte ein Unternehmenssprecher zu ORF.at.
Auch ob es sich bei den von One vertriebenen Modellen bereits um die bereits seit längerem erwarteten UMTS-iPhones handeln werde, wollte der Sprecher nicht sagen. "Wir freuen uns jedenfalls sehr, dass wir das iPhone anbieten können", hieß es.
"Kein Kommentar" von T-Mobile
Der bisherige österreichische iPhone-Exklusivvertriebspartner T-Mobile wollte den bevorstehenden Verkauf des Apple-Handys durch One nicht kommentieren. "Wir können zu bestehenden Verträgen keinen Kommentar abgeben", sagte eine T-Mobile-Sprecherin zu ORF.at. T-Mobile hatte Mitte März den Verkauf des iPhones in Österreich gestartet.
Mobilkom und "3" interessiert
Die mobilkom bekundete am Freitag ebenfalls Interesse am Apple-Handy: "Die nachfolgenden Generationen des Gerätes interessieren uns sehr", hieß es aus dem Unternehmen. Gespräche gebe es bereits mit dem Mobilkom-Partner Vodafone. Der britische Mobilfunkkonzern hat sich vor wenigen Tagen die Rechte für den Verkauf des iPhones in zehn Ländern gesichert, Österreich ist hier allerdings nicht dabei.
Berthold Thoma, Österreich-Chef des Mobilfunkers "3", hält das iPhone zwar für "überholt" und im Vergleich zu den in Europa mittlerweile gängigen Standards der dritten Mobilfunkgeneration für "veraltet". Sehr wohl bestehe aber Interesse am Apple-Handy, wenn eine UMTS-fähige Version auf den Markt kommen würde. Man dürfe aber nicht vergessen, dass der europäische Mobilfunkmarkt dem amerikanischen schon sehr weit voraus sei.
Strategieänderung bei Vertrieb
Bisher hatte Apple beim Verkauf des Smartphones in den USA und Europa auf Exklusivpartner und eine Beteiligung an den Mobilfunkumsätzen mit dem iPhone gesetzt. Allerdings wurde diese Strategie durch zahlreiche entsperrte iPhones infrage gestellt.
In jüngster Zeit hatte sich bereits abgezeichnet, dass Apple von seinem Exklusivpartner-Vertriebsmodell abgehen wird.
Das Apple-Handy soll etwa in Italien demnächst auf den Markt kommen und nur kurze Zeit exklusiv von der Telecom Italia vertrieben werden. Danach würden auch andere italienische Mobilfunkanbieter zum Zug kommen, berichtete vor kurzem die italienische Zeitung "La Repubblica". Apple werde in Italien von den Anbietern auch keine Umsatzbeteiligungen erhalten, hieß es in dem Artikel.
Zehn Millionen Stück bis Jahresende
Apple will die Zahl der verkauften iPhones bis zum Jahresende auf zehn Millionen steigern. Bis Ende März wurden weltweit bereits 5,4 Millionen Geräte verkauft.
In Frankreich und anderen europäischen Ländern verkauft sich das Handy, das bisher über keine schnelle Internet-Verbindung per UMTS verfügt, aber offenbar schlechter als in den Vereinigten Staaten.
Apple will nun nachbessern und demnächst ein Nachfolgegerät mit schnellem Datenfunk auf den Markt bringen.
(futurezone | Patrick Dax | AFP | APA)