Infineon-Chef vor dem Absprung
Chiphersteller vor Führungswechsel
Infindeon-Chef Wolfgang Ziebert verhandle nur noch über die Einzelheiten seiner Demission, sagte eine mit der Situation vertraute Person am Freitag. Der Chiphersteller wollte sich dazu nicht äußern. Ziebart ist nach Unternehmensangaben derzeit auf einer Auslandsreise.
Als Nachfolger wird der derzeitige Chef der Infineon-Autochipsparte, Peter Bauer, gehandelt. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet zudem, dass der frühere Siemens-Vorstand Klaus Wucherer Infineon interimistisch leiten soll.
Nach derzeitigen Planungen werde Ziebart Ende Juni seinen Posten räumen.
Vertrauensschwund
Einem Bericht der "Börsen-Zeitung" vom Freitag zufolge soll Ziebart bereits Ende Mai das Unternehmen verlassen. Er ziehe damit die Konsequenzen aus einem zunehmenden Vertrauensschwund seitens des Aufsichtsrats. Sein Vertrag läuft noch bis September 2009.
Infineon steckt derzeit in einer schweren Krise und steht vor der strategischen Neuausrichtung. Unter anderem will sich das Münchner Unternehmen von seiner verlustreichen Speicherchiptochter Qimonda trennen. Allein im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bescherte Qimonda dem Gesamtkonzern einen Verlust von rund 1,4 Milliarden Euro.
Am Donnerstag hatte der russische Sistema-Konzern Interesse an einem Einstieg beim angeschlagenen Halbleiterhersteller angemeldet. Spekuliert wurde auch über eine Fusion von Infineon mit NXP, der früheren Halbleitersparte des niederländischen Elektronikkonzerns Philips.
(Reuters | APA)