"Problembereich" mobiles Breitband

2007
20.05.2008

2007 haben die Beschwerden über Probleme mit mobilen Datendiensten bei der RTR überproportional zugenommen.

Weiterhin gestiegen seien auch Beschwerden zu unerwünschten Mehrwert-SMS, während Probleme mit Dialer-Programmen in Österreich kein Thema mehr waren, bilanziert die RTR im Streitschlichtungsbericht 2007.

In Summe mehr Beschwerden

Mit knapp 3.500 in Summe verzeichneten Streitschlichtungsfällen sind 2007 die Beschwerden im Vergleich zu 2006 um mehr als 20 Prozent gestiegen. In den Jahren davor waren es im Durchschnitt zehn Prozent.

"Wir führen das auf die kontinuierlich zunehmende Produkt- und Dienstevielfalt der Telekombranche zurück", so Georg Serentschy, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekom, bei der Präsentation am Dienstag in Wien.

"Kein Gefühl für Megabytes und Gigabytes"

Ein "boomender Problembereich" sind die mobilen Breitbandanbieter und hier insbesondere das Datenroaming. Bei der Benützung der mobilen Datenkarte im Ausland "kann es innerhalb weniger Minuten zu immens hohen Summen kommen", warnt Serentschy.

Ein weiteres Problem sind die Download-Limits: "Der Mensch hat kein Gefühl für Megabytes und Gigabytes". So laden häufig Kunden mehr vom Internet herunter, als vertraglich vereinbart wurde.

Bei 30 Prozent der Streitfälle konnte eine Einigung durch ein Schlichtungsverfahren erreicht werden. Insgesamt wurden im Vorjahr 2.305 Verfahren erledigt, wobei 23 Prozent der eingebrachten Fälle ab- bzw. zurückgewiesen wurden. Knapp 30 Prozent der Beschwerden lagen bei einem Streitwert zwischen 20 und 150 Euro. Der höchste Streitwert lag 2007 bei über 18.000 Euro, wobei schließlich ein Nachlass um 50 Prozent erreicht werden konnte.

Roaming-Warnung und -Sperren

Als Lösung würden sich laut Serentschy Roaming-Warnungen anbieten. Für Kunden in Grenzgebieten biete sich auch eine Roaming-Sperre an. Um den Kunden zudem ein bessere Übersicht ihrer verbrauchten Datenvolumina geben zu können, schlägt Serentschy ein Real-Time-Billing vor.

Mit einer besseren Software könnte der Kunde auch die effektive Datenübertragung besser nachvollziehen und sich die anfallenden Kosten sofort anzeigen lassen.

Die meisten Probleme bei T-Mobile/tele.ring

Spitzenreiter bei den Schlichtungsfällen sind die Mobilfunkanbieter, wobei T-Mobile/tele.ring mit "überproportionalen Anstieg" von über 1.100 Schlichtungsfällen hervorsticht.

Das sei auf die Zusammenführung von T-Mobile und tele.ring im Jahr 2006 zurückzuführen, so Serentschy. So würden Unternehmenskäufe und Zusammenführungen immer Steigerungen bei den Kundenbeschwerden bringen.

(APA)