Neue Version des "100-Dollar-Laptops"
Nicholas Negroponte hat am Dienstag die nächste Generation des XO mit zwei Touchscreens vorgestellt, der nun nur noch 75 Dollar kosten soll und einem E-Buch ähnelt. 2010 soll der XO-2 ausgeliefert werden.
Der XO-2 soll laut Negroponte weniger Strom verbrauchen, einen kleinere Formfaktor erhalten und dabei auch noch weniger kosten - 75 Dollar ist die von der gemeinnützigen Organisation One Laptop per Child [OLPC] neu ausgegebene Grenze.
Statt wie bisher zwei bis vier Watt soll der XO-2 nur noch ein Watt Strom aufnehmen.
Formfaktor E-Buch
Die Größe soll auf die Hälfte des ersten XO reduziert werden, auch um das Gerät leichter zu machen, so OLPC in seiner Presseausendung. Weiters soll der XO-2 damit eher einem E-Buch ähneln als einem Notebook. Die Farbgebung mit Grün und Weiß soll aber erhalten bleiben.
Statt einer Tastatur und eines Monitors soll der XO-2 mit zwei Touchscreens im Format 16:9 ausgerüstet werden, wobei einer davon wie bei der aktuellen Version im Dual-Mode verwendet werden kann [und damit auch in der Sonne lesbar sein soll] und der andere als virtuelle Tastatur dienen soll. Fertig soll der XO-2 2010 sein, so Negroponte.
Die Monitore werden von der ehemaligen OLPC-Technikchefin Mary Lou Jepsen und ihrer Firma Pixel Qi entwickelt, die OLPC Anfang des Jahres verlassen hat.
"Give one, get on" geht weiter
Der XO der ersten Generation [nunmehr XO-1] kostet laut OLPC derzeit 188 Dollar - für ihn war ein Zielpreis in der Höhe von 100 Dollar ausgegeben worden. 600.000 XO-1 sind laut OLPC bisher produziert worden.
Bei der Präsentation des XO-2 in Boston kündigte Negroponte auch eine Fortsetzung des "Give one, get one"-Programms an, bei dem der Käufer eines XO einen weiteren XO für ein Kind in einem Entwicklungsland finanzieren konnte.
XO-Spenden auch für Europa
Spätestens im September soll das Programm in den USA fortgesetzt werden, erstmals sollen aber auch Europäer XOs spenden beziehungsweise kaufen können.
Anfang nächsten Jahres soll zudem eine überarbeite Version des XO-1 fertig sein, die mit weniger Bauteilen als die erste Generation auskommt, wobei sich am urspünglichen Design nichts ändern soll.
Negroponte sagte bei der Präsentation zudem, der Grund, warum man den XO-2 so früh präsentiere sei, weil OLPC hoffe, dass das Design kopiert werde.
Über das Betriebssystem sagte Negroponte bei der Präsentation des XO-2 nichts - er sprach offenbar auch nicht über die Abspaltung der ursprünglich für den XO entwickelten Oberfläche Sugar.