Yahoo verschiebt Hauptversammlung
Das US-Internet-Unternehmen Yahoo hat wegen der Nominierung von zehn Kandidaten für den Verwaltungsrat durch den Investor Carl Icahn sein Aktionärstreffen um einige Wochen nach hinten verlegt.
Statt wie bisher vorgesehen am 3. Juli soll die Hauptversammlung nun erst Ende Juli stattfinden, gab Yahoo am Donnerstagabend in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht bekannt. Der genaue Termin sei noch offen.
Investor Icahn bläst zum Angriff
Der streitbare US-Multimilliardär Icahn hat sich bei Yahoo eingekauft und will bei der Hauptversammlung den zehnköpfigen Verwaltungsrat komplett mit eigenen Vertrauten besetzen lassen.
Sein Ziel ist es, Yahoo doch noch zu einer Übernahme durch den Software-Konzern Microsoft zu zwingen. Die Yahoo-Führung hatte Anfang Mai ein 47,5 Milliarden Dollar [30,1 Mrd. Euro] schweres Angebot Microsofts ausgeschlagen.
Investoren planen Meuterei
Neben Icahn haben noch weitere Investoren angekündigt, auf der Hauptversammlung eigene Kandidaten für das Direktorium ins Rennen schicken zu wollen, wie Yahoo weiter mitteilte. Ein Investor habe erklärt, er wolle wie Icahn gleich eine komplette Mannschaft durchsetzen.
Yahoo bezeichnete die von Icahn benannten Kandidaten indes als schlechte Wahl, die nicht im besten Interesse der Aktionäre sei. Andere Anteilseigner, die sich selbst in das Direktorium wählen lassen wollten, hätten die Statuten des Konzerns nicht beachtet und seien daher nicht wählbar, hieß es weiter.
Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch gab Microsoft vor kurzem bekannt, mit Yahoo "Alternativen zur Übernahme" zu diskutieren.
Direktorium wird verkleinert
Außerdem verkleinert sich das Direktorium von Yahoo. Mit dem Rücktritt von Edward Kozel sinke die Zahl der Direktoren auf neun Mitglieder, gab Yahoo am Donnerstag bekannt.
Kozel habe Yahoo in einem Brief mitgeteilt, dass er bereits im Februar das Gremium verlassen wollte, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Er sei jedoch geblieben, nachdem Microsoft ein Gebot für Yahoo vorgelegt habe.
(APA | dpa | Reuters)