Mobilfunker sehen sich für EM gerüstet

event
29.05.2008

Während die Parlamentsdirektion ihre Mitarbeiter vor Mobilfunkstörungen wegen der nahen Fanmeile warnt, weisen die österreichischen Mobilfunker auf ihre umfangreichen Vorbereitungen im Vorfeld der Fußball-EM hin.

"Bestens gerüstet": So lautete bisher die Antwort der österreichischen Mobilfunkanbieter, wenn es um die höheren Netzanforderungen während der EM ging. Dass man unter Umständen aber auch mit Einschränkungen wie zum Beispiel Besetztzeichen und später ankommenden SMS rechnen muss, räumten sie am Donnerstag auf APA-Anfrage ein.

Mail an Parlamentsdirektion

In einer Mail der Parlamentsdirektion wurden Mitarbeiter beispielsweise informiert, dass außerhalb des Amtsgebäudes, "vor allem im Umkreis der Fanzonen", eine starke Belastung erwartet wird, "die auch durch die Anbringung zusätzlicher Sender nur zum Teil abgefangen werden kann". Bestätigen wollte diese Nachricht vonseiten der Mobilunternehmen allerdings niemand.

Dass es zu Problemen kommen könnte, wurde aber nicht ausgeschlossen: "Es gibt rein physikalische Beschränkungen, gegen die Mobilfunker nicht ankommen", heißt es bei der mobilkom. Es sei ein "falsches Versprechen", wenn man sage, dass alle 30.000 Stadionbesucher gleichzeitig telefonieren könnten.

Fanmeile gut versorgt

Die Probe aufs Exempel beim Spiel Österreich - Niederlande habe man bei A1 aber erfolgreich bestanden. Außerdem werden die Spiele von mehr internationalen Gästen besucht, daher gehe man bei dem Mobilfunkunternehmen davon aus, dass "die Usage im Gegensatz dazu nicht höher, sondern niedriger sein wird".

Und was für das Stadion gilt, gilt laut mobilkom auch für die Fanmeile, auch wenn hier um einige heimische Telefonierer mehr unterwegs sein werden. Ein Massenansturm lasse die Netze auf keinen Fall zusammenbrechen, Telefonate werden aber durchaus für eine gewisse Zeit nicht durchgestellt werden können, bestätigte die mobilkom. Notrufe seien davon aber nicht betroffen, sie werden immer mit höherer Priorität gereiht.

Zusammenarbeit der Mobilfunker

"Wir haben das Netz rechtzeitig ausgebaut und rechnen mit keinen Komplikationen", sagte "3"-Sprecherin Maritheres Paul. Außerdem mache "Sprache das Netz nicht so zu, als wenn alle gleichzeitig ins Internet gehen".

Sie räumt aber ein, dass es Probleme geben könnte: "Es haben sicher einige versäumt, ihr Netz aufzubauen." Dem widerspricht eine Sprecherin von T-Mobile: Sie könne sich "nicht vorstellen, dass sich jemand nicht ausreichend vorbereitet hat". Bei der Ausstattung des Netzes im Ernst-Happel-Stadion habe es zum Beispiel eine Arbeitsgemeinschaft aller Mobilfunker gegeben.

"Dass es Überlastungen in den Brennpunkten geben wird, steht außer Frage, aber wir tun, was wir können", versicherte sie weiter. Es handle sich dabei um ein "noch nie da gewesenes Event in Österreich", einen "Ausnahmezustand", in dem aber jeder das tue, was er könne. In diese Kerbe schlägt auch One: "Eine hundertprozentige Garantie gibt es nie, wir tun aber alles, damit es genug Empfang gibt, auch in Spitzenzeiten", so Sprecherin Petra Jakob.

(APA)