Die Mini-Notebooks der Sommersaison

03.06.2008

Microsoft nutzt die taiwanesische Fachmesse Computex, um für den Einsatz von Windows XP auf den neuen Mini-Notebooks zu trommeln. Die nächste Generation der Kleincomputer von Asus und MSI wird im Juni und Juli nach Österreich kommen.

Anlässlich der Fachmesse Computex, die am Dienstag in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh begonnen hat, hat Microsoft angekündigt, sein Engagement auf dem stark wachsenden Markt der Minirechner verstärken zu wollen.

Redmond wolle dafür sorgen, dass die Konsumenten in Schwellenländern auf diesen Geräten die Vorteile von Windows nutzen könnten, sagte Microsoft-Sprecher Steven Guggenheimer. Man wolle sicherstellen, dass die Nutzer die Mini-Notebooks genauso bedienen könnten wie die größeren Rechner. Microsoft biete für die "Netbooks" und "Nettops" Windows XP an.

Aufholen gegenüber Linux

ASUS-CEO Jerry Sheen lässt sich von Microsoft mit der Aussage zitieren, dass es eine große Nachfrage für Windows auf dem Eee PC gebe. Die erste Generation der überraschend erfolgreichen Mini-Notebooks ist mit Xandros Linux und einem vollständigen Paket an Open-Source-Software ausgeliefert worden.

Redmond hatte ganz klar den Boom der billigen Mini-PCs verschlafen und muss jetzt mit XP wieder Boden gutmachen. Immerhin konnte Asus nach eigenen Angaben mit dem Trendsetter Eee PC in den ersten sechs Monaten nach Verkaufsstart bereits mehr als eine Million Geräte absetzen.

Die Billig-Strategie

Microsoft verstärkt damit seine Bemühungen, seine Marktführerschaft im Betriebssystemsektor auf die neue Geräteklasse von Billigcomputern auszuweiten, die in Schwellenländern eingesetzt werden sollen.

Auch die Rechner der Organisation One Laptop Per Child [OLPC] sollen künftig mit einem speziell angepassten Windows XP ausgeliefert werden.

Mehr zum Thema:

Wind vs. Eee PC

MSI hat sein Mini-Notebook Wind auf der Computex offiziell vorgestellt. Auf Anfrage von ORF.at sagte die deutsche PR-Agentur von MSI, dass das Gerät Mitte Juli zu Preisen ab 400 Euro in den Handel kommen werde. Die Geräte sind zu verschiedenen Preisen mit Windows XP und Linux erhältlich. In den USA ist die XP-Version mit 499 US-Dollar teurer als die Linux-Variante, für die der Käufer 399 Dollar ausgeben muss.

Dafür bekommt der Käufer ein Notebook, dessen matter und von LEDs hintergrundbeleuchteter Bildschirm diagonal zehn Zoll misst und eine Auflösung von 1.024x600 bietet. Der Grafikchip ist ein Intel 945GMS. Das Gewicht liegt bei rund 1,2 Kilo, der kleine Computer bringt ein GB RAM und, in der Windows-Version, 80 GB Festplattenspeicher mit.

Atom-Antrieb inklusive

Ans Netz geht das Wind via WLAN b/g oder Bluetooth 2.0. Auch ein Kartenleser für mehrere Speicherkartenformate ist integriert, drei USB2-Schnittstellen stehen ebenso zur Verfügung wie Audio-in- und -out-Buchsen, ein analoger Monitorausgang und eine 1,3-Megapixel-Webcam.

Laut diversen Presseberichten von der Computex wird das Wind von einem Intel-Atom-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1,6 GHz angetrieben, der Akku stellt demnach Energie für rund 5,5 Stunden Betriebsdauer zur Verfügung. Atom ist die neue Prozessorengeneration von Intel, die für die Verwendung in kompakten Mobilgeräten konzipiert wurde.

Asus bietet für Käufer des 901 ab Dienstag in den USA auch einen Online-Speicherdienst an, der pro User eine Kapazität von 20 GB zur Verfügung stellt.

Neue Eee PCs

Auch die neuen Geräte der Eee-PC-Linie, die Asus am Dienstag vorgestellt hat, werden nach wie vor auch mit Linux verfügbar sein.

Dabei handelt es sich um die Modelle mit den Nummern 901, 1000 und 1000[H]. Die technischen Daten des 901 sind bereits am Montag bekanntgegeben worden.

Wann der 901 und der 1000 in Österreich verfügbar sein werden, konnte Asus ORF.at auf Nachfrage noch nicht sagen. Sicher sei aber, dass zuerst der Eee PC 900 mit Celeron-Prozessor am 26. Juni für 399 Euro in die Geschäfte kommen werde.

Eee PC wird größer

Dem MSI Wind setzt Asus die Eee PCs 1000 und 1000[H] entgegen, wobei Letzterer mit Festplatten von einer Kapazität von bis zu 80 GB ausgerüstet sein wird. Mit einem neu entwickelten Akku kann der 1000 rund 7,5 Stunden lang vom Netz bleiben. Der bisher größte Eee PC kann sich auch via WLAN-Standard 802.11n [Draft] mit dem Internet verbinden. Auch Bluetooth 2.0 ist vorhanden. Die Tastatur soll nun beinahe so groß sein wie ein gewöhnliches Notebook-Keyboard.

Die Österreich-Preise für die neuen Modelle sind noch nicht bekannt.