Virgin verwarnt Tauschbörsennutzer
Der Breitbandanbieter Virgin Media will gemeinsam mit der britischen Musikindustrie gegen Urheberrechtsverstöße vorgehen.
Kunden des britischen Internet-Anbieters Virgin Media sollen ab nächster Woche verwarnt werden, wenn über ihre Accounts nicht lizenzierte, urheberrechtlich geschützte Inhalte aus Online-Tauschbörsen geladen wurden.
Zehn Wochen lang sollen sie im Rahmen einer "Erziehungskampagne" in Schreiben des Providers und des britischen Musikindustrieverbandes BPI darauf hingewiesen werden, dass ihr Zugang zum nicht autorisierten Download von Musik genutzt wurde.
In den Schreiben sollen die vermeintlichen Urheberrechtsverletzer auf bestehende kostenpflichtige Online-Musikangebote hingewiesen werden, hieß es in einer Aussendung von Virgin Media und der BPI am Freitag.
BPI droht mit Netzsperre
Die BPI macht sich bereits seit längerem für Internet-Sperren nach Urheberrechtsverletzungen stark. Dabei soll Internet-Nutzern nach dreimaliger Verwarnung der Zugang gekappt werden. Soweit wollte der Breitbandanbieter wohl doch nicht gehen. Bei Virgin spricht man davon, Kunden "erziehen" zu wollen.
Nach einem Bericht der britischen Tageszeitung "Telegraph" sollen die Briefe des Providers jedoch auch von einem Schreiben der BPI begeleitet werden, in denen die betroffenen Virgin-Media-Kunden darauf hingewiesen werden, dass wiederholte Urheberrechtsverletzungen zu einer Sperre des Internet-Zugangs und zu einer Klage führen könnten.
Bereits im vergangenen November kündigte die französische Regierung unter Präsident Nicolas Sarkozy an, eine Behörde einzurichten, die Internet-Nutzern nach dreimaligem nicht lizenzierten Download urheberrechtlich geschützten Materials den Zugang zum Internet sperren soll ["Three Strikes Out"]. Zuletzt war die Umsetzung der Regelung jedoch ins Stocken geraten.