Icahn drängt weiter auf Microsoft-Deal
Yahoo-Großaktionär Carl Icahn hat den Machtkampf mit der Führung des Internet-Konzerns weiter zugespitzt und seinen Preis für einen Verkauf an Microsoft genannt.
Gleichzeitig bekräftigte der für seine harte Gangart bekannte Investor am Freitag in dem Brief seine Forderung nach Ablösung von Konzernchef und -mitbegründer Jerry Yang. Yahoo konterte umgehend mit dem Vorwurf, Icahn habe keinen glaubwürdigen Plan für den Konzern.
Icahn schrieb, sollte er die Kontrolle bei Yahoo übernehmen, würde er den Verwaltungsrat auffordern, das Unternehmen freiwillig an Microsoft zu verkaufen.
Er schlug dem aktuellen Yahoo-Verwaltungsratschef Roy Bostock einen Preis von 34,375 Dollar je Aktie als angemessen vor. Bei dem im Mai abgeblasenen Übernahmeangriff hatte Microsoft zum Schluss 33 Dollar je Aktie geboten. Yahoo forderte dem Windows-Konzern zufolge mindestens 37 Dollar.
Vergangene Woche gab die US-Bundeshandelskommission [FTC] Icahn die Erlaubnis, sein Yahoo-Aktienpaket weiter aufzustocken.
Hauptversammlung am 1. August
Der als "Firmenjäger" berüchtigte Icahn will auf einer inzwischen auf den 1. August verschobenen Hauptversammlung seine Kandidaten für den Verwaltungsrat durchbringen.
Der Milliardär hielt nach letzten verfügbaren Angaben zwar lediglich 4,2 Prozent an Yahoo und wollte auf sieben Prozent aufstocken - seine heftige Kritik könnte aber auf offene Ohren auch bei anderen Investoren stoßen. Die Yahoo-Aktie war nach der Rücknahme des Microsoft-Offerts eingebrochen, und einige Anleger zweifeln daran, dass der Internet-Konzern tatsächlich mehr wert ist.
Yahoo betonte in der Reaktion auf Icahns Brief, man sei nach wie vor grundsätzlich zu jeder Transaktion inklusive eines Verkaufs an Microsoft bereit, wenn die Konditionen im besten Interesse der Aktionäre seien.
(dpa)