Warner Music bricht mit last.fm

Online-Musik
07.06.2008

Zu wenig Geld

Der Musikkonzern Warner Music hat seine Musik aus dem Online-Radiodienst last.fm zurückgezogen, berichtete die "New York Times" ["NYT"]. Der Schritt hatte offenbar finanzielle Gründe. Warner Music habe von anderen Streaming-Diensten wie Imeem und MySpace Music mehr Geld bekommen, zitierte die Zeitung einen Warner-Music-Manager.

Last.fm hatte Warner Music und andere Labels an den Werbeeinnahmen an abgespielten Songs beteiligt. Das dürfte Warner nicht genug gewesen sein. Branchenkenner vermuten, dass Warner Music im Gegenzug für die Rechte an seiner Musik auch eine Beteiligung an dem Online-Musikdienst wollte.

Der Last.fm-Konkurrent MySpace hatte Warner Music und andere große Musikkonzerne an seinem neuen Musikdienst Anteile überlassen.

"In Verhandlungen"

Ein Sprecher des US-Medienkonzern CBS, der den unter österreichischer Beteiligung gegründeten Musikdienst im vergangenen Jahr für rund 280 Millionen Dollar übernommen hatte, sagte gegenüber der "New York Times", dass last.fm mit Warner Music über eine neue Vereinbarung verhandle. Bis dahin sollen Warner-Künstler wie Led Zeppelin, Neil Young und Death Cab for Cutie auf last.fm nicht zu hören sein.

On-Demand-Streaming

Last.fm hatte Anfang des Jahres in Großbritannien, den USA und Deutschland einen On-Demand-Streaming-Dienst gestartet, bei dem jeder Track bis zu dreimal vollständig im Player auf der Site abgespielt werden konnte. Auch ein kostenpflichtiger Musikabodienst wurde damals angekündigt.