Warten auf das iPhone 2.0

09.06.2008

Auf diversen Blogs kursiert bereits eine Liste von Bauteilen, die das neue iPhone enthalten soll. Ein stromsparender UMTS-HSPA-Chip von Infineon ist ebenso dabei wie ein GPS-Modul. Die Branche geht davon aus, dass Apple-Chef Steve Jobs das neue iPhone am Montag vorstellen wird.

Wie immer, wenn der Launch eines neuen Produkts aus dem Hause Apple bevorsteht, brummt die Blogosphäre nur so von Spekulationen über neue Features, während Apple weder bestätigt noch dementiert.

Was die zweite Auflage des Kulthandys betrifft, so rechnet die Branche einhellig damit, dass Jobs ein HSPA-taugliches iPhone am Montag präsentieren wird. Und obwohl seit März an die zweihundert Container aus China - siehe unten - in den USA eingetroffen sein sollen, hat Apples Politik der Geheimhaltung bis jetzt funktioniert.

Ein UMTS-Chip von Infineon

Seit Samstag kursiert in den einschlägigen Blogs eine Liste von iPhone-Innereien, die ein UMTS-HSPA-Chip von Infineon mit der Typenbezeichnung PMB6952 S-GOLD3 anführt.

Laut Hersteller ist der Chip für alle weltweit vergebenen GSM-EDGE- und UMTS-HSPA-Bänder geeignet, der Antennenswitch mit der Typenbezeichnung SP9T soll von Sony sein.

Was an der Hardware-Liste, die auf einer Analyse von Apples neuer Firmware basieren soll, allerdings sehr merkwürdig anmutet, ist die CPU. Der dort aufgeführte Prozessor ARM 1176JZF-S ist angeblich derselbe, wie er bereits im ersten iPhone zum Einsatz kommt.

News aus dem Frachtcontainer

Die Zahlen der in die USA gelieferten iPhones stammen von Importgenius.com, einem Start-up-Unternehmen, das nach eigenen Angaben Informationen über den Inhalt jedes Frachtcontainers, der in die USA geliefert wird, bereitstellen kann.

Seit März ist in den Datenbanken der US-Zollbehörden, auf die Importgenius offensichtlich Zugriff hat, ein neues Produkt enthalten, das in den Frachtpapieren als "electric computer" bezeichnet wird.

Die Stückzahlen

Bei Importgenius geht man davon aus, dass es sich dabei um das iPhone handelt, zumal die ebenfalls verfügbaren Importstückzahlen von Apple-Desktops und -Laptops konstant geblieben sind.

Bei geschätzten 40.000 iPhones pro Container kommt man auf etwas unter eine Million gelieferter Geräte. Das passt zu Apples Ankündigung, bis Jahresende einen weltweiten Absatz von zehn Millionen Stück anzustreben, vom iPhone 1.0 wurden an die sechs Millionen abgesetzt.

Neues Vertriebsmodell

Einige Analysten gehen sogar davon aus, dass Apple das eigene Absatzziel noch übertreffen wird.

Nach Informationen der "Financial Times" ["FT"] ändert Apple zu diesem Zweck sein Geschäftsmodell beim Vertrieb des iPhone und verzichtet auf einen Teil seiner Beteiligung an den Umsätzen mit dem Mobiltelefon. Den Mobilfunkanbietern erlaube das, das Gerät zu subventionieren, berichtete das Blatt am Samstag unter Berufung auf informierte Personen.

Künftige Versionen des iPhone sollen so deutlich billiger angeboten werden können.

Der Strategiewechsel solle auch dazu beitragen, das Absatzziel von zehn Millionen iPhones bis zum Jahresende zu erreichen, hieß es am Samstag.