Apple setzt verstärkt auf 64-Bit-Computing
Mit Snow Leopard, der nächsten Version seines Betriebssystems Mac OS X, will Apple die Ressourcen moderner Rechner besser nutzen als bisher.
Auf der am Montag in San Francisco eröffneten Apple-Entwicklerkonferenz WWDC hat das Unternehmen einen ersten Ausblick auf die nächste Version seines Betriebssystems Mac OS X gegeben.
Codename dieser Version, die in knapp einem Jahr auf den Markt kommen soll, ist Snow Leopard. Im neuen OS X setzt Apple verstärkt auf 64-Bit-Fähigkeit. Damit sollen Macs bei anspruchsvollen Aufgaben auf mehr RAM - bis zu 16 Terabyte - zugreifen können.
Wie Windows-Chefentwickler Steven Sinofsky kürzlich angekündigt hat, wird auch Microsoft mit dem Vista-Nachfolger Vista 7 die 64-Bit-Technologie noch mehr forcieren als bisher und damit für mehr Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Stabilität in seiner Software sorgen.
Zugriff auf GPU-Rechenkraft
Mit der Open Compute Library [OpenCL] will es Apple den Entwicklern ermöglichen, die beträchtliche Rechenkraft moderner Grafikprozessoren auch für allgemeine Computing-Aufgaben zu nutzen. Die Bibliothek solle, so Apple in einer Aussendung, als "offener Standard" zur Verfügung stehen. OpenCL basiert auf der weit verbreiteten Programmiersprache C. Für eine bessere Nutzung der Ressourcen von Mehrkernprozessoren soll eine Technologie namens Grand Central sorgen.
In Zusammenhang mit diesen Entwicklungen ist wohl auch die jüngste Ankündigung von Adobe zu sehen, erst die übernächste Version von Photoshop für Macs in einer 64-Bit-Version auf den Markt zu bringen.
Apple hat seinen Gewinn im zweiten Geschäftsquartal 2008 auf über eine Milliarde Dollar gesteigert. Geholfen hat dabei vor allem der starke Absatz von Mac-Rechnern, der um 51 Prozent auf 2,3 Millionen Stück zulegte. Das iPod-Wachstum ließ dafür deutlich nach.
Anbindung an Exchange
In Snow Leopard sollen die eingebauten PIM-Programme Mail, Adressbuch und iCal nun auf Microsofts Exchange Server 2007 zugreifen können. Damit will Apple die Integration seiner Rechner in Firmennetze fördern. Auch das iPhone möchte Apple mit der Anbindung an Exchange als Mobiltelefon für Geschäftskunden empfehlen.
Für Unterhaltung wird eine neue Version des Apple-Mediensystems QuickTime, genannt QuickTime X, sorgen. Dem Trend hin zu Anwendungen, die im Web-Browser laufen und den Apple mit seinem Online-Dienst Me.com aufgreifen möchte, soll durch eine verbesserte Java-Script-Engine im Betriebssystem Rechnung getragen werden.