ISO: Entscheidung zu OOXML Ende Juni
Vier Einsprüche registriert
Wie die International Organization for Standardization [ISO] mitteilt, wird die Entscheidung über den weiteren Prozess der dort ablaufenden Standardisierung des von Microsoft unterstützten Bürodateiformats OOXML Ende Juni fallen. Bis dahin ist die ISO-Standardisierung des Formats suspendiert.
Insgesamt hat die ISO Einsprüche von vier Mitgliedern des zuständigen Komitees ISO/IEC/JTC1 erhalten, nämlich von den Standardisierungsorganisationen Brasiliens, Indiens, Südafrikas und Venezuelas. ISO hatte am 2. April offiziell mitgeteilt, dass OOXML im zuständigen Komitee die notwendige Mehrheit für die Standardisierung im Schnellverfahren [Fast Track] erhalten habe.
Entscheidung liegt bei ISO-Führung
Laut den internen Vorschriften der ISO haben die Generalsekretariate der ISO und der IEC 30 Tage Zeit, um über die Einsprüche zu beraten, die sich allerdings weniger gegen OOXML selbst richten, sondern gegen die Art, wie das Format im Schnellverfahren durch die Gremien geschleust wurde.
Es werde ein Ausschuss eingerichtet, der sich mit der Lösung der eingebrachten Probleme befasse, so die Mitteilung der ISO. Die Entscheidung, wie mit den Einsprüchen umgegangen wird, liegt bei den Verwaltungsräten von ISO und IEC.
Südafrika und Brasilien haben insbesondere moniert, dass auf dem Problemlösungstreffen des Komitees im Februar in Genf die wichtigsten Probleme der nationalen Standardisierer mit dem Format nicht hatten angesprochen werden können.
Gegner der Standardisierung von OOXML alias DIS 29500 werfen Microsoft vor, sein Dateiformat gegen das bereits von der ISO standardisierte Konkurrenzformat ODF durchsetzen zu wollen, das unter anderem in OpenOffice verwendet wird.