Erneutes Datenleck in Großbritannien

unterwegs
15.06.2008

In Großbritannien sind zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit Geheimpapiere in einem Zug vergessen worden.

Die Akten enthielten laut "Independent on Sunday" brisante Informationen über die britische Politik zur Bekämpfung der weltweiten Terrorfinanzierung sowie über Drogenhandel und Geldwäsche.

Die Geheimpapiere seien am Mittwoch in einem Zug gefunden worden, der zum Londoner Waterloo-Bahnhof unterwegs war, und der Zeitung weitergegeben worden. Die Zeitung habe die Dokumente dem Finanzministerium inzwischen wieder zurückgegeben.

Finanzministerium bedauert Vorfall

In den Akten sollen Details zu Manipulationsmöglichkeiten des Handels und von Banksystemen zur illegalen Finanzierung von Massenvernichtungswaffen im Iran stehen. Ebenso würden Methoden zur Finanzierung von Terroristen und zum betrügerischen Missbrauch des internationalen Zahlungssystem im Internet offengelegt.

Einzelheiten wollte das Blatt aus Sicherheitserwägungen nicht veröffentlichen. Das Ministerium äußerte sich "sehr besorgt" über die Datenpanne und kündigte Ermittlungen an.

Erst am Donnerstag war ein britischer Regierungsbeamter nach der Panne mit brisanten Geheimdokumenten unter anderem über das Terrornetz El Kaida vom Dienst suspendiert worden.

Die als geheim gekennzeichneten Papiere hatte ein Fahrgast ebenfalls am Mittwoch in einem Zug in London gefunden und sie anschließend der BBC zukommen lassen. Die britische Regierung war in den vergangenen Monaten mehrfach wegen Pannen mit brisanten Daten in die Schlagzeilen geraten.

(dpa)