EU-Software nicht so frei wie gewünscht
"Arbeiten in einer Microsoft-Umgebung"
Die EU-Kommission scheint sich selbst nicht an ihre Vorgabe zu halten, mehr freie Software und offene Standards für mehr Wettbewerb einzusetzen. "Im Moment arbeiten wir in einer Microsoft-Umgebung", sagte Christos Ellinides, zuständig für die Software der EU-Kommission.
Bisherige Studien hätten gezeigt, dass die Migration auf freie Software teurer komme als die Vorteile, die daraus entstehen, so Ellinides, der hinzufügte: "Vielleicht ist es Zeit für eine neue Studie."
Neue Studie angedacht
Bereits entschieden worden sei, dass die Machbarkeit einer solchen Studie auf institutioneller Basis untersucht werden soll, sagte Ellinides weiter.
Bevor allerdings ein Wechsel entschieden werden könne, müsse er mit dem EU-Parlament, der Europäischen Investitionsbank und den EU-Gerichten reden. "Wir müssen vorher klären, dass die Vorteile durch eine Gesamtumstellung in Betracht gezogen werden, bevor jeder sein eigenes Ding macht."
Laut seinen Aussagen können die Kommissionsmitglieder bereits Daten in offenen Standards lesen und versenden.
Letzte Woche sagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes, dass die EU die Umsetzung ihrer eigenen Vorgabe von 2007, selbst mehr freie Software und offene Standards zu nutzen, "kraftvoll" implementieren sollte.
(Reuters)