Mobilfunker mit EM zufrieden
Österreichs Mobilfunker freuen sich anlässlich der Fußball-EM über die zahlreichen profitablen Roaming-Kunden. Die Netze funktionieren nach Angaben der Unternehmen stabil.
Eine positive Zwischenbilanz ziehen die österreichischen Mobilfunkanbieter nach den ersten zwei Wochen der EM. Besonders beansprucht wurden die Netze von A1, T-Mobile sowie Telering, One und 3 bei den Spielen der österreichischen Mannschaft.
Knapp ein Jahr vor Beginn der EM hatten die Mobilfunkunternehmen mit der Vorbereitung begonnen, neben der Erhöhung der Netzkapazitäten wurde auch auf temporäre mobile Handymasten gesetzt.
Netz stabil
"Wir haben täglich einen Network-Report und uns gewisse Kennzahlen als Ziel gesetzt. Auf Basis dessen gibt es ein Ampelsystem, das bis jetzt durchgehend grün war", sagte ein Sprecher der mobilkom [A1]. Der Marktführer ist mit der "bisherigen Performance des Netzes sehr zufrieden".
Natürlich habe es wie zuvor angekündigt in starken Zeiten kleinere Auslastungsprobleme gegeben, "teilweise konnten Gespräche nicht aufgebaut oder SMS erst später durchgestellt werden", führte der Sprecher aus.
Der stärkste Tag für die mobilkom war eindeutig das Spiel Österreich gegen Deutschland: Zur Halbzeit wurde im Stadion laut mobilkom ein absoluter Spitzenwert erreicht. Es habe sehr viele Österreicher gegeben, die die Daheimgebliebenen über den Spielstand informiert haben, so der Sprecher.
DVB-H
Mit dem vor zwei Wochen gestarteten Handy-TV zeigen sich die Betreiber ebenfalls zufrieden. One verzeichnete in der Vorwoche 1.000 Neukunden für Handy-TV, und 3G Hutchison berichtet, das - bisher einzige - DVB-H-Handy Nokia N77 sei derzeit "das meistverkaufte Handy".
Eifriges Roaming
Auch die ausländischen Fußballfans strapazieren des Netz zu diesen Zeiten: "Wenn zum Beispiel beim Spiel der Schweden ein Tor geschossen wird, dann sieht man im System sofort, dass das Roaming in dieses Land sofort zunimmt", sagte eine T-Mobile-Sprecherin. Beim Durchgeben der Spielergebnisse in die Heimat waren die Anhänger der deutschen, russischen, kroatischen und polnischen Mannschaft laut T-Mobile nahezu gleich fleißig.
Insgesamt ist man bei bei dem Mobilfunkunternehmen mit dem bisherigen Turnierverlauf sehr zufrieden, betonte man, auch Kundenbeschwerden wurden nicht registriert. Natürlich komme es immer wieder an den "Brennpunkten" wie Fanmeile und Stadion - besonders in Wien - "zu Überlasten, aber im überschaubaren Rahmen".
Telefonieren überall
Unterschiede in dem Verhalten der Fans im Stadion und in den Public-Viewing-Bereichen beobachtete Hutchison 3G Austria: "In den Stadien wird vorwiegend vor und nach dem Spiel sowie in der Halbzeitpause telefoniert. In der Fanmeile wird unabhängig vom Fußballspiel in den gesamten 90 Minuten telefoniert", sagte Geschäftsführer Berthold Thoma.
Auch hier war das Spiel Österreich - Deutschland ein "Renner", die "3"-Kunden nützten das Handynetz aber bereits vor dem Match: "Die meisten SMS wurden vor Spielbeginn zwischen 19.00 Uhr und 20.00 Uhr geschrieben." Bei den ausländischen Kunden stechen die Kroaten am meisten hervor, insgesamt "haben wir bis zu dreimal mehr Roaming-Kunden als vor der Euro 2008", so Thoma.
Die prinzipielle Bilanz von "3" fällt daher gut aus: "Wir hatten bisher keine Netzausfälle und hätten teilweise sogar noch freie Kapazitäten gehabt", schloss er. Keinerlei Schwierigkeiten habe es seit 7. Juni ebenso bei One gegeben, "auch im Stadion bei dem Österreich-Deutschland-Spiel hat das Netz durchgehen funktioniert", sagte Unternehmenssprecherin Petra Jakob der APA.
(APA)