US-Regierung besteht auf Zerschlagung von MS
Die US-Regierung besteht auf der Zerschlagung des Softwarekonzerns Microsoft. Das Justizministerium in Washington und die 17 Bundesstaaten, die gegen den Konzern geklagt hatten, bezeichneten die von Microsoft gemachten Zugeständnisse in einer Stellungnahme als "weder vernünftig noch seriös".
Für den Wettbewerb hätten sie keinerlei Auswirkungen, weil der Konzern weiterhin illegal sein Monopol ausüben könnte.
Die Firmenanwälte hatten vergangene Woche eine Reihe von Gegenvorschläge zu den von der US-Regierung geforderten Sanktionen
vorgelegt.Etwas mehr Platz für Konkurrenz
Danach erklärt sich Microsoft bereit, Computerherstellern mehr Spielraum bei der Auswahl der Anwendungsprogramme einzuräumen, die zusammen mit dem Betriebssystem "Windows" ausgeliefert werden. Der Konzern ist außerdem bereit, anderen Software-Herstellern Zugang zu seiner Technik zu gewähren. Dies soll ihnen ermöglichen, eigene Produkte an "Windows" anzupassen.
Nächste Instanz in Sicht
Die 70-seitige Stellungnahme ging an den Bundesrichter Thomas Jackson, der den Konzern wegen Verstößen gegen das US-Wettbewerbsrecht für schuldig befunden hatte.
Am Mittwoch kommender Woche sollen beide Seiten nun ihre Schlussplädoyers halten. Microsoft dürfte darauf beharren, gegen das erstinstanzliche Urteil in Berufung zu gehen, egal welche Sanktionen der Richter verhängen wird.
Die Firmenanwälte setzen darauf, dass die nächste Instanz weniger hart urteilen wird als Jackson, der den Konzern als gesetzesbrechenden Monopolisten sieht.