Nokia Bochum offiziell geschlossen
Produktion nach Rumänien verlagert
Der Nokia-Konzern hat am Montag offiziell den Standort Bochum in Deutschland geschlossen. Die Produktion war schon zuvor nach Rumänien verlagert worden.
Die letzte Schicht wurde im Bochumer Werk bereits am 15. Mai gefahren. "Die ersten der ehemals 2.300 Nokia-Beschäftigten des Bochumer Werkes werden am 1. Juli in die Transfergesellschaft PEAG übernommen", sagte die Bochumer IG-Metall-Chefin Ulrike Kleinebrahm am Montag.
Von den 1.600 Beschäftigten, denen gekündigt wurde und die eine Abfindung erhalten haben, werde der größte Teil im Laufe der nächsten Monate in die Gesellschaft wechseln, sagte Kleinebrahm. Ein Teil habe sich selbst um einen neuen Arbeitsplatz bemüht. 315 Nokia-Mitarbeiter konnten unter neuen Arbeitgebern in zwei Werksteilen weiterarbeiten.
Weitere Angestellte unterschrieben Aufhebungsverträge oder wechselten in andere Nokia-Werke. In Bochum sind wenige Nokia-Mitarbeiter noch bis zum Jahresende mit der Abwicklung von Personalfragen beschäftigt.
60 Millionen Euro Subventionen
Die Gewerkschafterin kritisierte die nordrhein-westfälische Landesregierung und warf ihr mangelnden Einsatz bei der Bewältigung der Krise vor. Das Land und Nokia streiten noch über die Rückzahlung von Subventionen in Höhe von rund 60 Millionen Euro.
Nokia-Sprecherin Kristina Bohlmann betonte, beide Seiten stünden in konstruktiven Gesprächen, um etwas für die Region zu tun. "Wir wollen zu einer Lösung kommen, die dem Standort dient", sagte Bohlmann. Wirtschaftsministerin Christa Thoben [CDU] wollte sich zum Stand der Verhandlungen nicht äußern.
Der finnische Nokia-Konzern hatte Mitte Jänner angekündigt, aus Kostengründen die Produktion nach Rumänien zu verlegen.
(dpa)