Mobiles Breitband: Bald eine Million Nutzer
2007 telefonierten die Österreicher fast 17 Mrd. Minuten mit dem Handy und versandten 3,29 Mrd. SMS. Stark legte auch die Zahl der mobilen Breitbandanschlüsse zu. Bis Ende des Jahres werden eine Million Österreicher über mobile Datenkarten online gehen, berichtet der Telekomregulator.
Die mobile Erreichbarkeit ist aus dem Alltag der Österreicher nicht mehr wegzudenken. Mehr als die Hälfte des Telekom-Gesamtumsatzes entfiel im Vorjahr auf den Mobilfunk, über drei Viertel der Minuten wurden mit dem Handy telefoniert.
Mehr als eine SMS pro Tag
Die Gesprächsminuten im Handybereich legten 2007 um 23,7 Prozent auf knapp 16,98 Mrd. Minuten zu. Die Anzahl der verschickten SMS stieg im Vorjahr auf mehr als 3,29 Milliarden an - dies entspricht 395 SMS pro Jahr und Kopf [2006: 248].
Das gab Georg Serentschy, Geschäftsführer der Telekom-Regulierungsbehörde [RTR], im Rahmen der Veröffentlichung des Kommunikationsberichts 2007 bekannt.
Besonders stürmisch entwickelten sich laut Serentschy die Datendienste im Bereich des Mobilfunks, der Anteil am gesamten Mobilfunkumsatz lag Ende 2007 bereits bei 19,8 Prozent [2006: 13,1 Prozent]. Treibende Kraft war ganz klar der mobile Internet-Zugang.
Generell sind die Gesamtumsätze auf dem Telekommarkt 2007 trotz steigender Volumina zurückgegangen. Grund sind die sinkenden Preise.
Die höchsten Umsatzeinbußen verzeichnete der Festnetzbereich [-11,3 Prozent], gefolgt von den Mietleitungen [- 5,6 Prozent]. Auch im Mobilnetzbereich gingen die Umsätze um 1,5 Prozent zurück.
Derzeit 700.000 Datenkarten
Derzeit beziffert die Telekom-Regulierungsbehörde die Zahl der mobilen Breitbandanschlüsse mit 700.000. Jedes Quartal kommen 100.000 bis 130.000 Anschlüsse im Geschwindigkeitsbereich UMTS und aufwärts hinzu.
Bis Jahresende wird den Erwartungen nach die Einmillionengrenze bei mobilem Breitband durchbrochen werden.
Kapazitäten aufstocken
Doch der rasante Breitbandzuwachs birgt auch Gefahren, warnt der Regulator. Die Mobilfunker müssten weitere Investitionen tätigen, um ausreichend Bandbreite für den einzelnen Kunden bereitstellen und eine flächendeckende Versorgung mit mobilem Breitband anbieten zu können. Von den insgesamt 18.000 bis 19.000 Mobilfunkstationen in Österreich müssten noch viele an das Glasfasernetz angeschlossen werden.
Vorsicht: Datendienst-Roamingfalle
Auch die Beschwerden über die Berechnung mobiler Datendienste hätten 2007 rasant zugenommen, so Serentschy. Sei es aus Unvorsichtigkeit oder auch Unwissenheit tappten viele Kunden in die Datendienst-Roamingfalle und würden dann von horrenden Rechnungen überrascht.
Die Zahl der Breitbandanschlüsse im Festnetzbereich lag Ende 2007 bei 1,6 Millionen [mobiles Breitband Ende 2007: 586.000]. Insgesamt verfügten 62 Prozent [2,2 Mio.] der österreichischen Haushalte über einen Breitbandanschluss.
45 Minuten pro Tag im Netz unterwegs
Das Internet ist nach dem Radio das beliebteste Medium der 14- bis 29-Jährigen. Die Nutzung des Internets steige bei den Jüngeren kontinuierlich an, während Fernsehen, Zeitungen und Radio in dieser Zielgruppe an Reichweite verlieren, heißt es in dem Kommunikationsbericht. Das Internet werde durchschnittlich 45 Minuten pro Tag genutzt.
Online-Werbung mit größtem Zuwachs
Die Verlagerung ins Internet zeigt sich auch in den Werbeausgaben. Zwar fließt mit über 60 Prozent nach wie vor der Hauptteil der Werbegelder in den Printsektor, das größte Wachstum konnte im Vorjahr jedoch wieder einmal die Online-Werbung verbuchen.
(futurezone | APA)