Activision Blizzard verdrängt EA

giganten
09.07.2008

Machtwechsel im Reich der Spiele: Vivendi und Activision verschmelzen zum weltgrößten Computer- und Videospielekonzern und verdrängen Electronic Arts vom Spitzenplatz.

Die Fusion war im Dezember 2007 angekündigt worden, seit Mittwoch ist es offiziell: Der neue Platzhirsch der Spieleszene heißt "Activision Blizzard". Über 90 Prozent der Aktionäre stimmten Dienstagnacht einer Fusion der Spielehersteller Vivendi und Activision zu.

Damit entsteht der weltweit größte Computer- und Videospielehersteller. Activision Blizzard besitzt einen geschätzten Marktwert von 18,9 Milliarden US-Dollar. Die Zugpferde des Unternehmens sind "World of Warcraft", "Diablo", "Starcraft", "Call of Duty", "Tony Hawk" sowie die "Guitar Hero"-Serie.

Der bisherige Marktführer Electronic Arts, der fast zwei Jahrzehnte die Spielebranche dominierte, wird auf 14,1 Milliarden Dollar taxiert.

Werben um Take Two

Seit der Fusionsankündigung hatte sich EA verstärkt um den Zukauf von Take Two bemüht. Take Two vertreibt neben der hauseigenen Spielemarke 2K Games auch Rockstar Games. Deren Blockbuster "GTA IV" verkaufte in der ersten Woche sechs Millionen Exemplare und erwirtschaftete 500 Millionen Dollar Gewinn. Electronic Arts bot Take Two 25,74 Dollar pro Aktie, ist aber mit dem Übernahmeangebot von zwei Millarden Euro bereits zweimal abgeblitzt.

Electronic Arts vertreibt unter anderem die Spieleserien "Die Sims", "FIFA", "Battlefield", "Spore", "Command & Conquer", "Warhammer", "Tiger Woods", "Madden", "NHL", "Nascar" und "Need for Speed".

Beide Konzerne präsentieren ihre Neuheiten auf der Electronic Entertainment Expo [E3], die vom 14. bis 17. Juli in Los Angeles stattfindet.

(Anatol Locker)