Emotiv

Gedankensteuerung kommt in den Handel

spiele
12.07.2008

Nach jahrelanger Entwicklung ist das Gedankensteuerungssystem EPOC nun marktreif und ab Ende 2008 um 190 Euro erhältlich.

Bereits Anfang 2007 zeigte Hersteller Emotiv das EPOC-Projekt, bei dem der Nutzer mittels eines Spezialhelms ein Videospiel rein über Gedanken kontrollieren kann.

Nun wurde die Marktreife erreicht. Zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft soll das futuristische Steuerungsgerät namens EPOC für 299 Dollar [190 Euro] im Handel erhältlich sein.

Das Gerät in Form eines mit Sensorententakeln bestückten breiten Kopfhörers verbindet Erkenntnisse der Neurowissenschaft mit Computertechnologie.

Nach einem kurzen Training soll ein Gedanke reichen, um Objekte auf dem Monitor zu drehen, in eine bestimmte Richtung zu ziehen oder verschwinden zu lassen. Auch Stimmungen und Gesichtsausdrücke kann das neue Gerät erkennen. Die Sensoren registrieren elektrische Signale des Gehirns und wandeln sie in Computerbefehle um.

Computerspieler sind zwar die Ersten, aber bei weitem nicht die einzige Zielgruppe, die Emotiv im Visier hat. Mögliche Einsatzbereiche seien "alle Gebiete, in denen sich Mensch und Computer begegnen", so der Konzerngründer Tan Le. 500 Firmen hätten bereits Interesse gezeigt.

Player sortiert Musik nach Stimmung

In der Medizin könnten Schlaganfall- und Komapatienten von der neuen Entwicklung profitieren, die ihnen Möglichkeiten der Kommunikation eröffnet. Beim Musikhören könnte EPOC die Lieder automatisch sortieren, je nachdem, ob sie den Hörer fröhlich oder traurig machen, aufregen oder langweilen.

(AFP)