Google darf YouTube-Daten anonymisieren

justiz
15.07.2008

Einigung im Streit mit Rechteinhabern

Der Internet-Konzern Google hat sich mit Klägern über den Umgang mit Nutzerdaten im Streit über die Verletzung von Urheberrechten auf seiner Videoplattform YouTube geeinigt. Google stellt dem US-Medienunternehmen Viacom und anderen Fernsehrechteinhabern umfangreiche Daten für eine Studie über Urheberrechtsverletzungen auf YouTube zur Verfügung. Dabei blende der Online-Riese jedoch Benutzernamen und Internet-Adresse seiner Kunden aus, um deren Privatsphäre zu wahren, teilte Google am Montag in San Francisco mit.

Eine Milliarde Dollar

Anfang Juli hatte ein Gericht in New York den Internet-Konzern zur Herausgabe von Benutzerdaten verpflichtet. Damit wollen Viacom, zu dem der Musiksender MTV sowie die Paramount-Filmstudios gehören, sowie eine Gruppe von Sammelklägern um die englische Fußballliga beweisen, dass viele auf YouTube abrufbare Videos Urheberrechte verletzen. Allein Viacom hat die YouTube-Mutter Google deshalb auf eine Milliarde Dollar Schadenersatz geklagt. Mit dem Beginn eines Gerichtsverfahrens in dem Streit wird erst 2009 oder 2010 gerechnet.

Mit der jetzigen Einigung stellt Google sicher, dass zumindest während der Beweisaufnahme keine persönlichen Daten seiner Nutzer bekanntgegeben werden. Dafür hatten sich unter anderem die Datenschützer der Electronic Frontier Foundation eingesetzt. Google, das YouTube im November 2005 für 1,65 Milliarden Dollar gekauft hatte, steht seit einiger Zeit wegen der mutmaßlich illegalen Verbreitung von Videos in der Kritik.

(Reuters)