Bewährungsstrafe für Ex-Samsung-Chef

gericht
16.07.2008

Wegen Steuerhinterziehung

Der Ex-Chef des südkoreanischen Elektronikgiganten Samsung, Lee Kun-Hee, ist wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Lee muss zudem 110 Milliarden Won [rund 68,4 Mio. Euro] Strafe zahlen.

Freispruch vom Untreuevorwurf

Vom schwerwiegenderen Vorwurf der Untreue sprach ihn das Gericht in der Hauptstadt Seoul frei. "Seine Vergehen sind nicht schwer genug, um ihn wirklich ins Gefängnis zu schicken", sagte Richter Min Byung-Hoon am Mittwoch zur Urteilsbegründung.

Lee wurde für schuldig befunden, in Zusammenhang mit Aktiengeschäften Steuern in Höhe von 45,6 Milliarden Won hinterzogen zu haben. Lee hatte Versäumnisse eingeräumt, die konkreten Vorwürfe gegen sich aber zurückgewiesen. Er reagierte erleichtert auf den Urteilsspruch. Staatsanwalt Cho Joon-Woong kritisierte das Urteil indes als "empörend" und kündigte Berufung an.

Rücktritt

Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess sieben Jahre Haft für den 66-jährigen Tycoon gefordert, der wegen der Vorwürfe im April nach fast 20 Jahren an der Konzernspitze zurückgetreten war.

(AFP)