Bild: Capcom

Games für eine strahlende Zukunft

16.07.2008

Atomkraft ist wieder schwer im Kommen - auch in der Welt der Computerspiele. Zahlreiche neue Games spielen vor dem Hintergrund postnuklearer Todeszonen. Sogar "Duke Nukem" [!] ist wieder mit von der Partie.

Auch wenn die E3-Messe in Los Angeles weniger Besucher zählt als ihr europäisches Pendant Games Convention, hat sie ihre dominierende Stellung für den amerikanischen Markt behalten. Zumindest was Ankündigungen betrifft: Vor allem Core-Gamer werden dieses Jahr von den US-Software-Firmen bedient.

Ein Spiel vermissten Xbox-360-Zocker auf Microsofts E3-Pressekonferenz: Die Ankündigung eines neuen [offensichtlich Master-Chief-freien] "Halo"-Spiels. Hersteller Bungie hatte auf seiner Website bereits einen kryptischen Ankündigungscounter eingerichtet, wurde aber vom Publisher zurückgepfiffen.

Am Mittwoch bestätigte Microsofts Don Mattrick versehentlich in einem MTV-Interview, dass Microsoft und Bungie an einem neuen "Halo"-Titel arbeiten.

Gezeigt wurde "Call of Duty 5: World at War", das wieder im Zweiten Weltkrieg spielen soll, diesmal im Pazifik. Die Serie ist eine der wichtigsten Marken für Activision. "Call of Duty 4" verkaufte nach Herstellerangaben neun Millionen Exemplare. Als Sprecher wird übrigens Kiefer Sutherland fungieren.

Katastrophen für Core-Gamer

Gleich mehrere Titel auf der E3 spielen in postnuklearen Szenarien. In Spielerkreisen heiß erwartet wird "inFamous" von Sucker Punch, das mit einem unfreiwilligen Superhelden als Protagonisten punkten möchte.

Ein spielbares "Fallout 3" wurde bei Bethesda Software gezeigt. Das Spiel besitzt doppelt so viele Objekte und Texturen wie Bethesdas "Oblivion" und bezieht seinen "Charme" aus Zitaten der amerikanischen Science-Fiction der 50er Jahre.

Lediglich UBI-Soft fällt etwas aus der Reihe: In "I am Alive" verwüstet ein Erdbeben Chicago; der Protagonist namens Adam [!] kämpft sich durch die Katastrophe. Angeblich arbeitet Jade Raymond, die für "Assassins Creed" verantwortlich zeichnete, an dem Titel.

"Resident Evil 5"

==Duke Nukems Wiederauferstehung==

Auch der Survival-Horror "Resident Evil 5" war bereits spielbar. Das Spiel setzt stark auf das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren. Im Einzelspielermodus übernimmt der Computer die Steuerung des Companions "Sheva ". Sie sammelt Munition ein, hält dem Spieler Zombies vom Leib und heilt den Helden in kritischen Situationen.

Nicht jedes Spiel auf der E3 endet mit Zombies: Einen ersten offiziellen Trailer gab es zu "Die Sims 3" zu sehen. Erstmals wird es für "Sims"-Avatare möglich, sich frei in der Stadt zu bewegen und mit anderen Figuren zu interagieren. Außerdem kommt das Kochspiel und Rezeptbuch "What's Cooking? With Jamie Oliver" für Nintendo DS, bei dem Kochrezepte auch über WLAN verschickt werden können.

"Duke Nukem Forever" kommt … natürlich nicht. Dafür steht die Rückkehr seiner Software-Wiege, des Apogee-Labels, unmittelbar bevor. Die drei klassischen 2-D-"Duke Nukem"-Spiele werden für PSP und Nintendo DS umgesetzt, weitere Apogee-Spiele sollen 2009 erscheinen. An der Rückkehr des Dukes sind Österreicher nicht ganz unschuldig. Apogee hat im Vorfeld der E3 mit Deep Silver, der österreichischen Tochter von Koch Media, einen entsprechenden Co-Publishing-Vertrag für Nordamerika und Europa abgeschlossen.

(Anatol Locker)