Nokia soll Forschungsgelder zurückzahlen
Bund fordert 1,3 Millionen vom Handyhersteller
Der weltgrößte Handyhersteller Nokia soll wegen der Schließung seines Werks in Bochum Forschungsgelder in Höhe von mehr als einer Million Euro an den Bund zurückzahlen.
Ein Sprecher des Forschungsministeriums in Berlin bestätigte am Samstag einen entsprechenden Vorabbericht der "WirtschaftsWoche". Die Forderung beläuft sich dem Bericht zufolge auf 1,3 Millionen Euro zuzüglich Zinsen.
Mit dem Geld war ein Forschungsprojekt mit dem Namen "Details" gefördert worden, dessen Ergebnisse in Deutschland umgesetzt werden sollten. Das sei nach der Schließung des Bochumer Werks nun nicht mehr möglich, kritisierte das Ministerium. Nokia habe einen Monat Zeit, den Bescheid anzufechten.
Werk in Bochum geschlossen
Das Nokia-Werk in Bochum mit 2.300 Mitarbeitern war am 30. Juni geschlossen worden. Die Produktion wurde nach Rumänien verlegt. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte von dem Handyhersteller lange die Rückzahlung von 60 Millionen Euro an Subventionen gefordert.
Vor einigen Wochen war dieser Streit mit der Einigung auf ein Finanzpaket zur Stärkung der Region beigelegt worden. Ein Sozialplan für Mitarbeiter des Bochumer Werks kostet Nokia zudem 200 Millionen Euro.
Ein Betrag von mehr als 1,3 Millionen Euro tut dem Weltmarktführer aus Finnland nicht besonders weh: Allein im zweiten Quartal verdiente Nokia gut 1,1 Milliarden Euro. Darin waren bereits Belastungen von 259 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Schließung des Bochumer Werks enthalten.
(dpa)