Neuer Fragebogen für US-Reisen online

28.07.2008

Reisende mit Ziel USA müssen ab Jänner 2009 den auch bisher schon üblichen Fragebogen zur Einreise in die Vereinigten Staaten bereits vorab über das Internet einreichen. Das entsprechende System des US-Heimatschutzministeriums ist nun bereits online.

US-Reisende können seit dem 1. August auf einem gesicherten Server des Heimatschutzes eine elektronische Reiseerlaubnis beantragen. Pflicht sind die Angaben ab dem 12. Jänner für alle Reisen per Flugzeug oder Schiff.

Mit der Internet-Reiseerlaubnis [Electronic System for Travel Authorization, ESTA] will der US-Heimatschutz potenzielle Terroristen vor der Einreise in die USA abfangen. USA-Reisende aus Österreich und 26 weiteren Ländern von Australien über Italien bis zur Schweiz sollten das elektronische Formular mindestens drei Tage vor der Abreise ausfüllen. Die Einreiseerlaubnis ist dann zwei Jahre lang gültig.

Nach Angaben der US-Behörden ist ein Vorteil des neuen Prozederes, dass man bereits vor Abflug weiß, ob die Einreise verweigert wird.

Die ESTA-Website ist erst ab Freitag online.

Mitgliedschaft in Terrorgruppen

Der Fragenkatalog, der im Internet oder über das Reisebüro beantwortet werden kann, gleicht dem, der derzeit an Bord bzw. unmittelbar nach der Landung ausgefüllt werden muss. "Haben Sie eine ansteckende Krankheit?", heißt es darin etwa.

Auskunft verlangen die US-Behörden auch über eine Mitgliedschaft in Terrorgruppen oder eine frühere Spionagetätigkeit. Zudem muss der Reisende angeben, ob er in den USA Arbeit suchen will oder ob ihm früher ein Visum verweigert wurde. Wer eine der Fragen mit Ja beantwortet, läuft Gefahr, keine Einreiseerlaubnis zu erhalten.

Bezahlen für den Fragebogen?

Mit dem Online-Formular entfällt für viele Touristen ab 12. Jänner das Ausfüllen eines Papierformulars an Bord des Flugzeuges; die ebenfalls vorgeschriebene Zollerklärung muss aber weiterhin gemacht werden. Vorläufig ist die Einreiseerlaubnis kostenlos.

Künftig könnten nach Angaben einer US-Heimatschutzbeamtin aber Gebühren anfallen. In der EU ist die elektronische Reiseerlaubnis umstritten. Kritiker vermuten dahinter die Wiedereinführung von Visa durch die Hintertür.

(APA | AFP)