Berlusconi klagt YouTube
Mediaset, der Medienkonzern des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, hat den YouTube-Eigentümer Google wegen Urheberrechtsverletzungen auf 500 Millionen Euro Schadenersatz geklagt.
Mediaset habe die Klage gegen YouTube vor einem Gericht in Rom eingebracht, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Man habe bei einer Stichprobe im Juni mehr als 4.600 Clips auf der Online-Videoplattform gefunden, deren Rechte sich im Eigentum des Konzerns befinden, sagte eine Mediaset-Sprecherin.
Der Berlusconi-Konzern fordert von YouTube nun rund 800 Millionen Dollar [500 Mio. Euro] Schadenersatz wegen Urheberrechtsverletzungen. Die Schadenersatzsumme beziehe sich auf vorläufige Schätzungen und könne sich noch erhöhen, teilte Mediaset mit.
Die auf YouTube gefundenen Mediaset-Clips seien insgesamt mehr als 325 Stunden lang, hieß es in einer Aussendung des Konzerns.
"Kein Anlass"
Zu einer Klage gebe es keinen Anlass, sagte eine YouTube-Sprecherin. Das Unternehmen nehme Urheberrechtsverstöße sehr ernst und würde Videos nach Beanstandungen durch Rechteinhaber von der Plattform entfernen.
Millionenklagen anhängig
Mediaset gesellt sich mit seiner Klage zu den Medienkonzernen Viacom und TF1. Viacom hatte den YouTube-Eigentümer Google im März 2007 auf eine Milliarde Dollar Schadenersatz [643 Mio. Euro] geklagt.
Der französische Privatsender TF1 forderte von Google 100.000 Euro, weil er seine Urheberrechte durch YouTube verletzt sieht.
Im Urheberrechtsstreit zwischen Viacom und Google ordnete ein Gericht vor kurzem die Übergabe der YouTube-Nutzerdaten an den US-Medienkonzern an. Nach Protesten von Datenschützern setzte Google die Anonymisierung der Daten durch.
(futurezone | Reuters)