USA: Notebook-Kontrollen sind legal
US-Zollbeamte dürfen Notebooks und andere elektronische Geräte von Reisenden an den Grenzen untersuchen und für unbestimmte Zeit zurückhalten. Das bestätigte das US-Heimatschutzministerium nun offiziell. Verdachtsmomente müssten dafür nicht bestehen, berichtet die "Washington Post".
Auch dürfen Kopien der Festplatteninhalte gemacht und an andere Behörden und private Organisationen weitergegeben werden, wenn das für Übersetzungen, Datenentschlüsselungen oder aus anderen Gründen nötig ist, so die US-Regierung weiter.
Ist eine Untersuchung abgeschlossen und liegen keine Gründe vor, die Daten einzubehalten, müssen die Kopien von allen Organisation wieder eingefordert und gelöscht werden.
Diese Vorschriften können auf alle denkbaren Datenträger wie Festplatten, Flash-Speicher, Mobiltelefone, MP3-Player, Pager, Videos und Audiokassetten sowie Bücher und handschriftliche Notizen von allen Einreisenden, auch US-Bürgern, angewandt werden. Begründet werden sie mit dem Schutz vor Terrorismus.
"Verstecken besser als Verschlüsseln"
Wie aber schützt sich zum Beispiel ein Anwalt oder Berater, der vertrauliche Daten von Dritten auf dem Rechner mitführt, davor, dass die Daten, für deren Vertraulichkeit er haftet, nach der Landung in den USA kopiert werden?
"Verstecken ist besser als Verschlüsseln", rät der österreichische Forensiker Nicolas Ehrschwendner, "denn Verschlüsselung weckt automatisch Verdacht."
Am sichersten sei noch immer eine VPN-Verbindung im jeweiligen Zielland, um sensible Daten dann von einem eigenen Server abzuholen, so der Experte.
Die Maßnahmen werden von den US-Behörden schon lange umgesetzt, wurden jedoch erst jetzt auf Druck von Bürgerrechtsgruppen und Geschäftsreisendenvertretern öffentlich gemacht, nachdem immer mehr Fälle von Reisenden bekanntwurden, denen Notebooks, Handys und andere digitale Geräte zu Untersuchungszwecken beschlagnahnt wurden.
(futurezone | Reuters)